Aktivisten: Türkei schickt mehr militärische Verstärkung nach Syrien

 (DR)

Im Zuge der Spannungen im Nordwesten Syriens schickt die Türkei weitere militärische Verstärkung in Richtung des Rebellengebiets Idlib. Seit Freitagabend seien 430 militärische Fahrzeuge über die gemeinsame Ländergrenze gebracht worden, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, dass 500 Fahrzeuge an die syrische Grenze gebracht worden seien, darunter gepanzerte Fahrzeuge und Waffen.

Idlib ist das letzte große Rebellengebiet in dem Bürgerkriegsland. Die syrische Armee ist dort auf dem Vormarsch, die Türkei unterstützt die Rebellen. Am Montag waren in Idlib unter syrischem Beschuss nach offiziellen Angaben sieben türkische Soldaten und ein ziviler Mitarbeiter des Militärs getötet worden. Die Türkei hatte daraufhin einen Vergeltungsangriff gestartet, bei dem mehrere syrische Soldaten starben. Damit wuchsen Befürchtungen vor einer weiteren Konfrontation zwischen syrischen und türkischen Truppen.

Das türkische Verteidigungsministerium warnte am Samstag, dass Ankara jegliche Attacken auf türkische Beobachtungsposten in Idlib «auf das Stärkste» erwidern werde. Die Posten seien «in der Lage, sich zu verteidigen», twitterte das Ministerium. Die Türkei hatte sich mit Syriens Schutzmacht Russland zuvor auf eine Deeskalationszone für Idlib geeinigt und zwölf Beobachtungsposten errichtet. Der Kommunikationsdirektor des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan warnte am Samstag, dass Ankara keine Angriffe der syrischen Armee auf türkische Truppen in Idlib hinnehmen werde. (dpa/8.2.2020)