Afrikas Städte stehen vor rasantem Bevölkerungsschub

 (DR)

Derzeit leben 7,44 Milliarden Menschen auf der Erde. Und die Menschheit wächst weiter. Jede Sekunde wächst die Weltbevölkerung um durchschnittlich 2,6 Erdenbürger. Besonders stark wächst die Bevölkerung in Entwicklungsländern – unter anderem aufgrund von ungewollten Schwangerschaften. Jede Vierte kann dort nicht verhüten, obwohl sie das gerne möchte. Das sind mehr als 220 Millionen Frauen und Mädchen.

Wenn die Welt heute ein Dorf mit nur 100 Einwohnern wäre, wären davon 16 Afrikaner, 60 Asiaten und zehn Europäer. Die Zahl der Dorfbewohner würde bis zum Jahr 2050 auf 133 Menschen steigen. Davon wären 33 Afrikaner, 73 Asiaten und zehn Europäer. Der Anteil der Europäer und Asiaten an der Weltbevölkerung wird somit voraussichtlich sinken, der Anteil der Afrikaner hingegen von 16 auf 25 Prozent ansteigen.

Das unverminderte Bevölkerungswachstum in Afrika wird zu einer starken Verstädterung und einem Anwachsen der Großstädte führen. Während es auf dem afrikanischen Kontinent gegenwärtig nur sieben Städte mit mehr als 5 Mio. Einwohnern gibt, werden es im Jahr 2030 bereits 18 sein. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis von Zahlen der UN-Bevölkerungsabteilung mitgeteilt hat, werden in diesen Städten dann rund 176 Mio. Menschen leben.

Die Metropolen Kairo (Ägypten) und Lagos (Nigeria) dürften mit rund 25 Mio. Einwohnern die bevölkerungsreichsten Städte Afrikas werden, gefolgt von Kinshasa (DR Kongo) mit rund 20 Mio. Im gleichen Zeitraum wird sich auch die Zahl der kleineren Großstädte zwischen 500.000 und fünf Mio. Einwohnern von 104 auf 199 fast verdoppeln. Als Schwerpunkt des städtischen Wachstums gilt die Region südlich der Sahara.

(Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung und Stiftung Weltbevölkerung/Stand 11.07.16)