Afrikamissionar und Islamexperte Hans Vöcking wird 80

Experte für christlich-islamischen Dialog

Der 1940 in Gronau geborene Islamwissenschafter und Ordensmann Hans Vöcking gilt als Förderer des christlichen Dialogs. Oft hat er sich auch als kritischer Zwischenrufer in die Islam-Debatten eingebracht.

Hans Vöcking hat sich intensiv mit dem Islam beschäftigt (Moschee in Frankfurt a.M.) / © DmitriyRazinkov (shutterstock)
Hans Vöcking hat sich intensiv mit dem Islam beschäftigt (Moschee in Frankfurt a.M.) / © DmitriyRazinkov ( shutterstock )

Der katholische Ordensmann, Nordafrika-Experte und langjährige Förderer des christlich-islamischen Dialogs, P. Hans Vöcking, wird am Samstag 80 Jahre alt. Er zählt zu den profiliertesten Islamkennern der katholischen Kirche in Deutschland. Nach seinem Eintritt in den Orden der Afrikamissionare ("Weiße Väter") studierte Vöcking ab 1970 Arabistik und Islamwissenschaft in Algerien und Rom.

Fachmann für interreligiösen Dialog

Ab 1978 leitete Hans Vöcking 20 Jahre lang die in Frankfurt von den Weißen Vätern neu gegründete Christlich-Islamische Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO). Sie fördert - seit 1998 als Fachstelle der Deutschen Bischofskonferenz - den interreligiösen Dialog von Christen und Muslimen. Ab 1998 lehrte Vöcking am Päpstlichen Institut für arabische Studien in Rom. 2002 berief ihn die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft als Berater und Experte für den christlich-islamischen Dialog nach Brüssel. Seit 2013 lebt der Ordensmann in Köln.

Kritischer Zwischenrufer bei Islam-Debatten

Vöcking äußerte sich immer wieder auch zu deutschen Debatten um Islam und Integration. So kritisierte er 2016 den Widerstand der Grünen gegen die Einstufung der Maghrebländer Algerien, Tunesien und Marokko als sichere Herkunftsstaaten. In den drei Ländern gebe es keine systematische Verfolgung, auch nicht von Homosexuellen. Daher sei das Anliegen der Bundesregierung völlig berechtigt, so Vöcking im Juni 2016. Die Übertragung der westlichen Freiheitskultur auf Länder mit völlig anderen Traditionen führe in die Irre. "Wenn man danach geht, muss der größte Teil der Welt als unsicher gelten."

 

Quelle:
KNA