Adveniat mit konstanten Einnahmen trotz geringerer Kollekten

 (DR)

Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat im Geschäftsjahr 2015/16 rund 47,8 Millionen Euro durch Kollekten, Spenden und weiteren Erträgen eingenommen. Damit seien die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr relativ konstant geblieben, sagte der Geschäftsführer des Hilfswerks, Stephan Jentgens, am Dienstag vor Journalisten in Essen.

Während die Weihnachtskollekte 2015 mit 25,6 Millionen Euro rund 1,8 Millionen Euro unter der von 2014 gelegen habe, hätten sich zugleich die Einzelspenden um etwa 700.000 Euro auf 11,6 Millionen Euro erhöht, so Jentgens. Die sinkenden Erträge aus den Weihnachts-Gottesdiensten seien vor allem demografisch begründet. Im Gegenzug versuche das Hilfswerk, gezielter auf mögliche Spender zuzugehen und etwa auf Weihnachtsmärkten oder bei internationalen Sport- und Jugendveranstaltungen präsent zu sein.

Nach Worten von Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck hat das Hilfswerk durch die Spendenbereitschaft der Deutschen für Geflüchtete nicht an Einnahmen eingebüßt. Vielmehr habe sich die prozentuale Verminderung der Erträge 2016 im normalen Rahmen fortgesetzt. "Bei allem, was man zu bejammern hat, zeigen die Deutschen einen sehr hohen Einsatz für Menschen in Not und sind sehr bereit, viel zu geben", lobte er. Gerade als Ruhrbischof sei er immer wieder erstaunt, dass diejenigen, die eher wenig haben, im Verhältnis zu ihren finanziellen Mitteln sehr viel geben.

Adveniat müsse sich daran gewöhnen, "dass wir insgesamt in einem viel weiteren Feld aufgestellt sind", sagte Overbeck mit Blick auf konkurrierende Projekte und Werke. Auch spiele die Digitalität der Welt eine wachsende Rolle für Spendenwillige. "Man kann sein Handy benutzen und hat sofort eine Kontonummer." Es müsse noch stärker "im Kopf der Leute sein, dass Adveniat eine gute Adresse ist", unterstrich der Bischof. (kna/Stand 02.05.2017)