Friedensnobelpreisträger Perez Esquivel im Krankenhaus

"Adolfo ist guter Dinge"

In Argentinien ist Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel nach einem Schwächeanfall in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die von Perez Esquivel geleitete humanitäre Organisation SERPAJ bestätigte entsprechende Medienberichte vom Sonntag.

Adolfo Perez Esquivel / © Manuel Bruque (dpa)
Adolfo Perez Esquivel / © Manuel Bruque ( dpa )

Demnach soll der im November 90 Jahre alt gewordene Bürgerrechtler mindestens für einen Tag zur Beobachtung in einem Krankenhaus in Mar del Plata gut eine Autostunde von der Hauptstadt Buenos Aires entfernt bleiben. "Adolfo ist guter Dinge, geht spazieren und isst zu Mittag. Die bisherigen Untersuchungen haben gute Resultate ergeben", heißt es in einer Erklärung der Organisation.

Für seinen Kampf gegen das Unrecht der Militärdiktatur (1976-1983) in seinem Land erhielt Perez Esquivel 1980 den Friedensnobelpreis. Bis heute setzt er sich für eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Gütern, für die Rechte von Minderheiten und sozial Ausgegrenzten sowie für eine juristische Aufarbeitung von Menschenrechtsverbrechen ein. Er gehört zu den unbequemen Begleitern aller argentinischen Regierungen.

1931 als Sohn eines Fischers geboren

Am 26. November 1931 in Buenos Aires als Sohn eines Fischers geboren, verlor er schon mit drei Jahren die Mutter und den Halt einer Familie. Das Motiv der Mutter wurde zu einem zentralen Element seines künstlerischen Schaffens. Perez Esquivel schaffte den Sprung zu höherer Bildung und wurde in den 60er Jahren Professor für Architektur, Malerei und Bildhauerei.

1968 gehörte Perez zu den Begründern der Menschenrechtsdachorganisation SERPAJ (Dienst für Frieden und Gerechtigkeit), die sich dem Kampf gegen die Verelendung breiter Bevölkerungsschichten und gegen staatliche Unterdrückung in Argentinien widmete. 1974 gab er seine Professorentätigkeit auf und widmete sich ganz der Menschenrechtsarbeit.

Mehrere Monate in Haft

Während der Militärdiktatur wurde Perez verhaftet und verbrachte mehrere Monate in Haft. Sein Todesflug im Mai 1977, als er wie viele seiner Landsleute über dem Rio de la Plata abgeworfen werden sollte, wurde im letzten Moment abgebrochen. Er selbst führt seine Rettung auf internationale Interventionen von Menschenrechtsgruppen und kirchlichen Organisationen zurück.


Quelle:
KNA
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