Abschlussbericht zu Sarkophag-Öffnung in Mainz verzögert sich

Wer liegt im 1.000 Jahre alten Sarkophag?

Ist es der Mainzer Erzbischof Erkanbald? Bereits im Juni wurde der Steinsarg in der Johanniskirche in Mainz geöffnet. Erste Erkenntnisse lassen noch keine endgültigen Schlüsse zu.

Juni: Sarkophag in Mainzer Johanniskirche wird geöffnet / © Andreas Arnold (dpa)
Juni: Sarkophag in Mainzer Johanniskirche wird geöffnet / © Andreas Arnold ( dpa )

Der Abschlussbericht zur Öffnung eines 1.000 Jahre alten Sarkophags in der evangelischen Johanniskirche in Mainz verzögert sich.

Eine für Freitag anberaumte Pressekonferenz wurde am Dienstag auf unbestimmte Zeit verschoben. "Die für Ende letzter Woche erwarteten Ergebnisse der C14 Proben sowie der DNA-Analysen sind noch nicht vollständig, so dass wir Ihnen keine abschließende Einordnung der Daten bieten können", teilte das Evangelisches Dekanat mit.

Die C14-Methode ist ein Verfahren zur Altersbestimmung organischer Stoffe. Der Gang der Forschung sei "oft langsamer, als wir es gerne hätten".

Ist es Erzbischof Erkanbald?

Anfang Juli war der am 4. Juni geöffnete 700 Kilo schwere Deckel des Steinsargs geschlossen worden.

Das Forscherteam hatte vermutet, dass im Grab der 1021 verstorbene Mainzer Erzbischof Erkanbald bestattet liegt. Diese Annahme sei "nach wie vor offen", hieß es damals. In dem Grab wurden menschliche Überreste gefunden.

Keine Hinweise auf Bischof bislang

Bisher wurde bekannt, dass der Tote ein Kleriker und mindestens 1,75 Meter groß war. Mitte Juni zitierte die Landeskirche den Forschungsleiter Guido Faccani mit den Worten, man habe "keine Beigaben gefunden, die auf einen Bischof schließen lassen - weder Ring, noch Bischofsstab oder Bleiplättchen mit Namen waren zu finden".

Die in der Innenstadt gelegene Johanniskirche gilt als eine der ältesten Deutschlands. Sie könnte als Bischofskirche Vorgängerkirche des Doms sein. Seit 1828 ist sie ein evangelisches Gotteshaus.


Kein Teil einer Mitra: Goldborte im Sarkophag in der Johanniskirche / © Andrea Enderlein (epd)
Kein Teil einer Mitra: Goldborte im Sarkophag in der Johanniskirche / © Andrea Enderlein ( epd )
Quelle:
KNA