Abschied von Kardinal Meisner

Aufbahrung in St. Gereon

Erster Abschied von Kardinal Joachim Meisner: Seit Freitagabend ist er in der Kölner Kirche Sankt Gereon aufgebahrt. Rund 400 Besucher kamen zu einem Abendgebet mit Kardinal Rainer Maria Woelki, um für den früheren Kölner Erzbischof zu beten.

Kardinal Woelki trägt sich in das Kondolenzbuch für Kardinal Meisner ein / © Boecker (DR)
Kardinal Woelki trägt sich in das Kondolenzbuch für Kardinal Meisner ein / © Boecker ( DR )

Der verstorbene Kardinal liegt, in ein lila Messgewand gekleidet und mit weißer Mitra, auf einem sogenannten Katafalk. Die vor dem Altar aufgestellte Totenbahre ist mit rotem Stoff umkleidet, davor das Wappen Meisners aufgestellt. Um die Schulter trägt er das Pallium, das Zeichen für Erzbischöfe. Unter den Teilnehmer des Gottesdienstes waren sein Nachfolger Rainer Maria Kardinal Woelki, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße, der zuletzt Generalvikar unter Meisner war, Mitglieder des Domkapitels und Seminaristen. 

Woelki: Für Kardinal Meisner schließt sich der Lebenskreis

Woelki sagte, dass sich für Meisner nun der Lebenskreis schließe. Er sei immer wieder nach Sankt Gereon gekommen in dem Bewusstsein, dass er eines Tages hier aufgebahrt werde. Der Kardinal dankte seinem Amtsvorgänger für seinen 25-jährigen Dienst an der Spitze des Erzbistums Köln. Dabei sei es ihm vor allem um das Seelenheil der Menschen und die unverkürzte Weitergabe des Glaubens gegangen. "Er hat das immer gut gemeint, was er getan hat", so Woelki.

Beisetzung in der Bischofsgruft

Meisner war am Mittwoch im Alter von 83 Jahren während eines Urlaubs in Bad Füssing verstorben. Der Kardinal stand von 1989 bis 2014 an der Spitze des Erzbistums Köln.

Bis Montagabend können Trauernde in der romanischen Kirche Meisner die Ehre geben. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich am Freitag kommender Woche am dann verschlossenen Sarg von Meisner zu verabschieden. Am Tag darauf wird der Leichnam in einer feierlichen Prozession über einen etwa einen Kilometer langen Weg zum Kölner Dom getragen, wo die Totenmesse stattfindet und die Beisetzung in der Bischofsgruft erfolgt. 

Erzbischöfliches Haus gehört zu St. Gereon

In ähnlicher Weise wie Meisner war vor 30 Jahren dessen Amtsvorgänger, Kardinal Joseph Höffner, in Sankt Gereon aufgebahrt. Es ist das Gotteshaus der Pfarrgemeinde, zu der das Erzbischöfliche Haus gehört. Deshalb wird ein verstorbener Kölner (Alt-)Erzbischof dort traditionell aufgebahrt.

Sankt Gereon im Stadtteil Altstadt-Nord gehört zu den zwölf großen romanischen Basiliken. Erhebliche Teile des zehneckigen Kirchenbaus stammen aus der Mitte des 4. Jahrhunderts. Damit ist Sankt Gereon eine der ältesten Kirchen überhaupt.

Während Meisners Aufbahrungszeit bis Montag sind verschiedene Gottesdienste in Sankt Gereon angesetzt: Jeweils um 8.00 Uhr eine Laudes, um 11.00 Uhr eine Messfeier, um 15.00 Uhr ein Rosenkranzgebet, um 18.00 Uhr eine Vesper und um 19.45 Uhr ein Abendgebet.


Kondolenzbuch / © KNA (KNA)
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Quelle:
KNA
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