65.000 Menschen bei Konzert gegen Rassismus in Chemnitz

 (DR)

Rund 65.000 Menschen haben am Wochenende in Chemnitz bei einem Open-Air-Konzert ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus gesetzt. Die Veranstaltung in der Chemnitzer Innenstadt verlief störungsfrei, wie die Polizei mitteilte. Zu dem Gratiskonzert unter dem Motto "Wir sind mehr" hatten verschiedene Bands eingeladen, darunter Die Toten Hosen, Feine Sahne Fischfilet, die Chemnitzer Band Kraftklub und der Rapper Marteria.

Das Konzert war eine Reaktion auf den gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen Deutschen und die folgende Vereinnahmung der Bluttat durch rechtspopulistische und rechtsextreme Kräfte. Tatverdächtig sind zwei Asylbewerber. In der Folge kam es zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen und Demonstrationen in Chemnitz. Das Konzert auf dem Johannisplatz startete mit einer Schweigeminute. Auch angrenzende Straßen waren mit Besuchern gefüllt. Auf Plakaten standen Slogans wie "Menschenrechte statt rechte Menschen" und "Wir alle wollen leben ohne Angst und Hass".

Wegen der vielen Konzertbesucher untersagte die Versammlungsbehörde weitere Kundgebungen und Spontanversammlungen in der Innenstadt, etwa des thüringischen "Pegida"-Ablegers "Thügida". Bereits am Wochenende waren in Chemnitz mehrere Tausend Demonstranten verschiedener politischer Lager auf die Straße gegangen. (epd/Stand 04.09.2018)