30 Jahre katholische Schwangerschaftsberatung in Köln

Aus Liebe zum Leben

„Esperanza" ist das spanische Wort für Hoffnung. „Esperanza" heißt auch die katholische Schwangerschaftsberatung des Erzbistums Köln, die ungewollt schwangeren Frauen neue Hoffnung geben möchte. Seit nunmehr 30 Jahren gibt es die katholische Schwangerschaftsberatung im Erzbistum Köln.

 (DR)

„Esperanza" ist das spanische Wort für Hoffnung. „Esperanza" heißt auch die katholische Schwangerschaftsberatung des Erzbistums Köln, die ungewollt schwangeren Frauen neue Hoffnung geben möchte. Seit nunmehr 30 Jahren gibt es die katholische Schwangerschaftsberatung im Erzbistum Köln. Mit einem Festakt wurde die Arbeit der Beratungsstelle auch von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen gewürdigt. Beim Jubiläumsfestakt in Köln bezeichnete die Abteilungsleiterin im Familienministerium, Beate Wieland, die 20 Beratungsstellen als "wichtige Ansprechpartner für Familien".

Kein Passierschein zur Abtreibung
Die Nachfrage von Frauen in Not habe kaum nachgelassen, seit dort keine Beratungsscheine mehr ausgestellt werden. "Die Beraterinnen sorgen nicht selten für einen einigermaßen glatten Start ins Leben mit Kind", so Wieland. Sie hob hervor, die katholische Beratung sei "mit Abstand größter Träger" in NRW.

Kardinal Joachim Meisner dankte den knapp 60 Beraterinnen für ihr Engagement für den Schutz des ungeborenen Lebens. "Ich kenne keine höhere Aufgabe, als mit Vätern und Müttern um ein Kind zu ringen", betonte er. Die Aufgabe habe weiter Aktualität, weil die Abtreibungsrate nicht zurückgegangen sei. Der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes, Dompropst Norbert Feldhoff, betonte, "esperanza" sei von diözesanen Sparmaßnahmen bewusst ausgenommen worden. Den Erzbischöflichen Hilfsfonds habe man aufgestockt. Feldhoff beklagte, der Gedanke des Lebensschutzes sei in der Bevölkerung nur begrenzt angekommen. Viele sähen einen Schwangerschaftskonflikt als "alternative Entscheidungssituation". Der Beratungsschein werde so zum "Passierschein zur Abtreibung".

"Zeugnis für den Lebensschutz nicht verdunkeln"
Feldhoff betonte, die katholische Kirche sei im Jahr 2000 aus der gesetzlich vorgeschriebenen Konfliktberatung aus der Sorge heraus "ausgestiegen", dass damit ihr Zeugnis für den Lebensschutz "verdunkelt" werde. Dieser "spürbare Einschnitt" habe sich als Chance erwiesen, die konkreten Hilfen für Familien in Not "enorm auszuweiten". Dazu gehöre heute die Beratung für Väter sowie für Paare, die durch die Pränataldiagnostik in Konflikt geraten sind.

Die Beraterinnen im Erzbistum Köln haben seit 1976 rund 120.000 Schwangere beraten. Im ersten Jahr waren es 211 Frauen, im vergangenen mehr als 7.000. Aus dem Bischofsfonds erhielten sie insgesamt 17 Millionen Euro, aus der Bundesstiftung Mutter und Kind seit 1984 rund 55 Millionen Euro. Seit kurzem erhalten die Stellen nach einem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts auch wieder Landeszuschüsse.

Das Angebot umfasst Hilfen für Mütter und Väter in psychischen, sozialen und finanziellen Notlagen und im Rahmen der Pränataldiagnostik. Die Einrichtungen bieten Sexualpädagogik in Schulen und Jugendgruppen an, Hilfe von Familienhebammen, Gruppenarbeit mit Alleinerziehenden und jugendlichen Müttern, Babysitterdienste, Begegnungscafes sowie Eltern-Kind-Gruppen. Träger sind Caritas, Sozialdienst katholischer Frauen und Sozialdienst katholischer Frauen und Männer. Seit 2000 stellen sie auf Weisung des Papstes keine Beratungsscheine mehr aus, weil diese zur Durchführung einer Abtreibung berechtigen. Vor einigen Jahren haben sie sich im Erzbistum den Dachnamen "esperanza"
(Hoffnung) gegeben.
(kna)