2009 stehen zahlreiche Jubiläen und Gedenktage an

Da ist Musik drin

Im neuen Jahr ist viel Musik drin. Nicht nur der 60. Geburtstag der Bundesrepublik und der 20. Jahrestag des Mauerfalls wollen begangen werden. 2009 stehen auch mehrere Jubiläen großer Komponisten, Dichter und Denker bevor. Außerdem werden düstere Erinnerungen zum 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs wach gerufen.

Autor/in:
Christoph Arens
 (DR)

Die UNO hat für die kommenden zwölf Monate gleich mehrere programmatische Schwerpunkte festgelegt: Den Erdenbewohnern stehen ab 1. Januar das «Internationale Jahr der Aussöhnung», das «Internationale Jahr der Naturfasern» und das «Jahr der Gorillas» ins Haus. Weit mehr Beachtung dürfte allerdings das «Jahr der Astronomie» finden, an dem sich 120 Länder beteiligen wollen.

Anlass sind gleich zwei bahnbrechende Erfindungen: Vor 400 Jahren baute Galileo Galilei ein Fernrohr, das er als einer der ersten zur Himmelsbeobachtung nutzte. Und im gleichen Jahr 1609 veröffentlichte der Astronom Johannes Kepler sein Buch «astronomia nova», in dem er die elliptischen Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne beschrieb. Er sei «verzückt ob des göttlichen Schauspiels der himmlischen Harmonie», schrieb er. Und rückte damit die Erde aus dem Mittelpunkt des Kosmos.

Konferenz über die Evolutionstheorie im Vatikan
Ähnlich revolutionär für das vorherrschende Weltbild war ein anderes Ereignis: Am 12. Februar gedenkt die Welt des 200. Geburtstags von Charles Darwin, des Begründers der Evolutionstheorie, der damit den Glauben an die biblische Schöpfungsgeschichte erschütterte. 1859, also vor 150 Jahren, veröffentlichte er sein bahnbrechendes Werk «The Origin of Species» («Über die Entstehung der Arten»), in dem er seine Theorie von der natürlichen Auslese darlegte. Der Konflikt zwischen Evolutionstheorie und biblischem Schöpfungsglauben ist bis heute aktuell. Anfang März lädt auch der Vatikan zu einer Konferenz über die Evolutionstheorie ein.
500 Jahre Calvin
Umstürzendes zum christlichen Glauben hat auch ein anderes Geburtstagskind beigetragen. Unter dem Moto «calvin09» gedenken die protestantischen Kirchen weltweit des 500. Geburtstags des Genfer Reformators Johannes Calvin. Der am 10. Juli 1509 im nordfranzösischen Noyon geborene Theologe ist ein «Gründungsvater» des reformierten Protestantismus, weltweit beziehen sich mehr als 100 Millionen reformierte Christen auf ihn. Offiziell eröffnet wird das Jahr mit einem ZDF-Fernsehgottesdienst am 1. Februar.

Nicht nur in Marbach am Neckar wird im kommenden Jahr der 250.
Geburtstag Friedrich Schillers begangen. Schon im Februar soll das Geburtshaus des am 10. November 1759 geborenen Autors der «Räuber», des «Wilhelm Tell» und der «Wallenstein»-Dramen mit einer neu gestalteten Ausstellung wieder eröffnet werden. Ein umfangreiches Festprogramm ist insbesondere in Baden-Württemberg und Thüringen geplant. Das Deutsche Nationaltheater in Weimar etwa hat sowohl «Kabale und Liebe» als auch «Die Verschwörung des Fiesco zu Genua» auf dem Spielplan.
Händel, Mendelssohn Bartholdy und Haydn
Gleich drei Musikgrößen werden 2009 in der Musikwelt gebührend
gefeiert: Vor 250 Jahren, am 14. April 1759, starb in London der Komponist Georg-Friedrich Händel. Die Händel-Festspiele in der Geburtsstadt Halle stehen im Juni unter der Schirmherrschaft der englischen Königin Elisabeth und des deutschen Bundespräsidenten.

Am 3. Februar vor 200 Jahren in Hamburg geboren wurde Felix Mendelssohn Bartholdy. Der schon als Jugendlicher als Wunderkind gehandelte Komponist schrieb seine erste Sinfonie im Alter von 12 Jahren. Zu den Höhepunkten des Festjahres zählen die «Mendelssohn-Festtage» vom 21. August bis 19. September in Leipzig.

Österreich huldigt in den kommenden zwölf Monaten dem Komponisten Joseph Haydn, dessen Todestag sich am 31. Mai zum 200. Mal jährt. Das musikalische Genie hat unter anderem 107 Sinfonien und 14 Messen geschrieben. Eines seiner Werke wird im kommenden Jahr häufiger zu hören sein: die 1797 komponierte Kaiserhymne, die seit 1922 deutsche Nationalhymne ist und zum 60. Geburtstag der Bundesrepublik mit Sicherheit in den verschiedensten Variationen erklingen wird.