2000 Menschen nehmen Abschied von im Jemen getöteten Studentinnen

"Schreiendes Unrecht"

Mit einer großen Trauerfeier haben am Dienstag in Wolfsburg rund 2000 Menschen von den im Jemen getöteten Studentinnen Anita G. und Rita S. Abschied genommen. Während der anderthalbstündigen Andacht in der Kirche der Immanuelgemeinde sprach unter anderen Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke. Er bezeichnete den Tod der beiden Frauen als "verbrecherische Tat", deren Begehen ein "schreiendes Unrecht" gewesen sei.

 (DR)

Die Trauerfeier wurde mit musikalischen Beiträgen und persönlichen Gebeten von Freunden und Angehörigen gestaltet. Reden hielten auch der Leiter der Bibelschule in Brake bei Lemgo, Matthias Rüther, und der Leiter der Immanuelgemeinde, Johann Dockter. Das Zentrum der baptistischen Immanuelgemeinde in Wolfsburg war zur Gedenkfeier bis auf den letzten Platz besetzt. An der Leinwand war der Bibelspruch zu lesen «Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.»

Nach der Trauerfeier wurden die Toten im engsten Familienkreis auf einem Friedhof in Wettmershagen bei Wolfsburg beigesetzt.

Anita G. und Rita S. waren am 12. Juni im Jemen verschleppt und getötet worden. Die genauen Umstände des Todes der beiden 24 und 26 Jahre alten Frauen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes noch unklar. Insgesamt waren sieben Deutsche unter den vor zwei Wochen im Jemen vermissten Ausländern. Fünf Deutsche werden weiterhin vermisst. Anita G. und Rita S. waren Schülerinnen einer Bibelschule in Lemgo (Nordrhein-Westfalen) und hatten in einem Krankenhaus in der jemenitischen Provinz Saada ein Praktikum absolviert.