"Wir werden mehr für Entwicklungshilfe ausgeben, aber wir müssen auch die Mechanismen durchdenken, mit denen wir Erfolge erzielen", sagte Angela Merkel (CDU) am Montag auf dem 20. Tourismusgipfel in Berlin. So könne die EU etwa mit Ägypten und Tunesien Verträge nach dem Vorbild des EU-Türkei-Abkommens schließen.
Entwicklungshilfe sei viel zu lange als staatliche und karitative Angelegenheit angesehen worden, sagte die Kanzlerin. Gerade die Tourismusbranche zeige aber, dass es wichtig sei, den Menschen in ihrer Heimat eine wirtschaftliche Perspektive zu bieten. Viele Flüchtlinge kämen aus afrikanischen Ländern zu uns. "Wir müssen den Menschen in ihren Heimatländern wieder wirtschaftliche Perspektiven bieten", so Merkel. Der Tourismus könne dazu beitragen.
Integration in der Tourismusbranche
In Deutschland ist nach Merkels Ansicht der Tourismussektor wichtig für die Integration. "Das Gastgewerbe bietet im Vergleich zu anderen Branchen überproportional vielen Menschen, die neu bei uns sind, eine Arbeit an", erklärte die Kanzlerin. Die Bundesregierung habe zur weiteren Erleichterung der Arbeitsaufnahme oder dem Beginn einer Ausbildung, das Integrationsgesetz verabschiedet.
Sprachkurse stünden hierbei an erster Stelle. Spezielle Begriffe, die eher spezifisch für eine Branche stehen, würden dort aber selten vermittelt. Die Kanzlerin forderte die Teilnehmer des Tourismusgipfels deshalb auf, den Kontakt mit der Agentur für Arbeit zu pflegen, um spezifischen Schulungsbedarf zu melden.