1922 war die erste offizielle Feierstunde zum Volkstrauertag

100 Jahre Volkstrauertag

Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Vor 100 Jahren, im Jahr 1922, fand im Deutschen Reichstag in Berlin die erste offizielle Feierstunde zu einem Volkstrauertag statt.

Eine gelbe Rose liegt auf dem Grabstein des unbekannten Soldaten auf dem Hauptfriedhof Eisenach. / © Martin Wichmann/Wichmann-TV (dpa)
Eine gelbe Rose liegt auf dem Grabstein des unbekannten Soldaten auf dem Hauptfriedhof Eisenach. / © Martin Wichmann/Wichmann-TV ( dpa )

Die Initiative kam vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der einen Tag zur Erinnerung an die Kriegstoten des Ersten Weltkrieges angeregt hatte. Damals wurde der Volkstrauertag noch während der Passionszeit vor
Ostern begangen.

Während der NS-Diktatur machten NSDAP und Wehrmacht den Tag zum propagandistischen "Heldengedenktag". In der Bundesrepublik Deutschland wurde er Anfang der 50er Jahre neu eingeführt, als Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Er findet seitdem jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt.

Kriegsgräberstätte für gefallene Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auf dem Nordfriedhof in Bonn / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Kriegsgräberstätte für gefallene Soldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg auf dem Nordfriedhof in Bonn / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Es handelt sich um einen sogenannten stillen Feiertag. Zahlreiche Kranzniederlegungen und weitere Veranstaltungen sollen zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und rufen zu Toleranz und Frieden auf. Vor öffentlichen Gebäuden wehen die Flaggen auf halbmast. Die zentrale Gedenkveranstaltung findet im Plenarsaal des Deutschen Bundestages in Berlin statt. Dort wird in diesem Jahr Lettlands Präsident Egil Levits sprechen.

Quelle:
epd