„Der grüne Papst“

Papst Franziskus setzt sich für den Umweltschutz ein, hält den Mächtigen der Welt und uns allen einen Spiegel vor. Wie auch der Papst fordert Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen ein radikales Umdenken.

 (DR)

„Ein Radikaler im Vatikan!“ titelt spiegel.de. Wenn Deutschlands größtes Nachrichtenmagazin Papst Franziskus als ersten Zeugen für die notwendigen Reformen beim Klimaschutz anführt, darf man ruhig genauer hinhören: Von einer „unersättlichen Gier“ spricht der grüne Papst, deren „Narben die Erde, auf der wir herumtrampeln, trägt - während die Luft, die wir atmen, voller giftiger Stoffe und arm an Solidarität ist“. Stärker als alle seine Vorgänger hält der erste Mann im Vatikan den Mächtigen der Welt, aber auch uns allen den Spiegel vor. Er spricht von einer „Verschmutzung der Herzen, die wir auf die Schöpfung übertragen“.

Franziskus hat schon lange erkannt, dass ein paar Solarzellen auf seiner Audienzhalle nicht ausreichen. In seiner weltweit beachteten Umweltenzyklika „Laudato Si“ zeigt er eindrücklich auf, wie die Ausbeutung der Menschen mit der Ausbeutung der Natur einhergeht. Wie ungerechte Wirtschaftsstrukturen das Weltklima gefährden.

„Wir haben einen Garten geerbt. Unseren Kindern dürfen wir keine Wüste hinterlassen!“ mahnte Franziskus nun gemeinsam mit 40 Vertretern der großen Weltreligionen im Vorfeld des Klimagipfels in Glasgow. Ob es da ausreicht, dass US Präsident Biden dort am Ende seiner Rede Gott selber um den Schutz der Erde bat? 

Nein - die Probleme sind von uns Menschen gemacht, dass heißt auch, dass wir Menschen sie ändern können. Ja, müssen! Papst Franziskus hat schon lange erkannt, dass schöne Worte alleine gar nichts bewegen. Er fordert „radikale Entscheidungen!“ Und er hat recht. Man darf den Delegierten in Glasgow den Mut zu diesen radikalen Entscheidungen nur wünschen. Dem Papst übrigens auch, denn wie bei der Rettung der Erde braucht auch seine Kirche radikale Entscheidungen.

 



PS: Viel Wirbel in dieser Woche bei der Frage, ob Gott ein Sternchen bekommen soll und gegendert wird (scannen Sie dazu unseren QR-Code). Auch in unserer Redaktion wird heftig diskutiert. Erstmal werden wir den Allmächtigen noch ohne Sternchen schreiben. Ihr guter Draht nach oben wird sich aber auch zukünftig um eine gerechte und richtige Sprache bemühen.