Predigten

Kardinal Woelki an Allerseelen

In seiner Predigt an Allerseelen gedachte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki der verstorbenen Erzbischöfe und Kardinäle, insbesondere Joachim Kardinal Meisner und Joseph Kardinal Höffner.

Woelki sprach von der spürbaren Lücke, die der Tod reißen kann. "An diesem Tag werden wir uns eingestehen müssen, die Wirklichkeit, die uns allen gemeinsam ist, ist die Wirklichkeit des Todes." Wir denken nicht immer an ihn, wir reden auch nicht immer von ihm, zumeist verdrängen wir ihn mit Erfolg. Doch es scheine, dass er das Unterbewusstsein vieler Menschen beherrscht.

Viele Menschen entwickelten auch eine Wut auf den Tod. Doch in den Worten des Apostels Paulus lasse sich Hoffnung und Trost finden: "Brüder, wir wollen euch über die Entschlafenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben. Wenn Jesus, wie wir glauben, gestorben und auferstanden ist, so wird auch Gott die in Jesus Entschlafenen mit ihm vereinen."

Wenn wir hoffen dürfen, dass unsere Verstorbenen beim Herrn sind, so können wir auch folgern, dass sie uns durch Christus nahe sind. Was ist der Himmel anderes als die Daseinsweise Gottes, die uns in Christus nahe gekommen ist? Christen dürfen hoffen, dass Gott stärker ist als der Tod, so Kardinal Woelki.

Unsere Sinne können zwar nicht eindringen in diese hintergründige Dimension des Himmels, der uns umgibt. Aber wir dürfen Konsequenzen überleben, die sich aus dieser neuen Nähe der Verstorbenen ergeben. Wir können lernen, sagte Kardinal Woelki, mit den Verstorbenen weiterhin zu leben. Das sei wichtig, denn sie können uns davor bewahren, unser Herz an Dinge zu verlieren, die im Tod keinen Bestand haben, die ihm Tod nicht mitgenommen werden können.

So geben wir an diesem Allerseelentag erneut Zeugnis von unserer festen Hoffnung und unserem festen Vertrauen, dass für unsere Verstorbenen der Tod nicht das Ende, sondern nur der Hinübergang ins ewige Leben ist.

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