Reportage

Grabeskirche in Jerusalem geschlossen

Aus Protest gegen die israelische Politik gegenüber den Kirchen haben örtliche Kirchenführer die Grabeskirche in Jerusalem bis auf weiteres geschlossen. Das Gotteshaus gilt als heiligste Stätte des Christentums. In einer am Sonntag vom griechisch-orthodoxen Patriarchen Theophilos III unterzeichneten Erklärung heißt es dazu, die "systematische und offensive Kampagne" gegen Kirchen und Christen habe mit der Ankündigung der Verantwortlichen in Jerusalem, Kircheneigentum wegen angeblicher Steuerschulden zu beschlagnahmen, "ein ungekanntes Ausmaß" erreicht.

Die Forderung nach einer Steuerpflicht widerspreche der historischen Stellung der Kirchen in Jerusalem, so mehrere Kirchenführer. Die Maßnahmen der Stadt brechen ihren Angaben zufolge bestehende Abkommen und internationale Verpflichtungen, die die Rechte und Privilegien der Kirchen garantieren.

Das Vorgehen Israels gegen die Kirchen gipfele in einem geplanten Gesetz. Es sieht vor, dem Staat die Enteignung von an Privatinvestoren verkauftem Kirchenland zu ermöglichen. Dies erinnere alle an Gesetze ähnlicher Natur, die gegen die Juden in den dunklen Zeiten in Europa erlassen wurden, so die drei Kirchenvertreter.

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