Brot für die Welt kritisiert geplanten Militäreinsatz in Mosambik

"Perspektiven schaffen"

Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt sieht den geplanten Anti-Terror-Einsatz der EU in Mosambik mit Skepsis. Eine solche Mission werde die Konflikte im Land nicht lösen, sagte die Präsidentin der Organisation, Dagmar Pruin, der "Welt".

 (DR)

Wichtiger wäre es demnach, die Landrechtsfrage als eine zentrale Ursache für den Konflikt zu benennen. Die lokale Bevölkerung müsse gerecht an den Einkünften aus den Bodenschätzen und anderen Konzessionen beteiligt werden.

Die Bundesregierung solle auf Frankreich und Portugal einwirken, von ihren militärischen Plänen abzulassen. Es bestehe die Gefahr, "dass die EU in den Konflikt hineingezogen und eine der Konfliktparteien wird", warnte die Expertin. Vor allem junge Menschen in Mosambik bräuchten Perspektiven, "damit sie nicht aufgrund von Armut, fehlender Bildung und Arbeitslosigkeit ihr Heil im bewaffneten Kampf suchen. Die Menschen in Mosambik brauchen Frieden, sie brauchen Schulen, Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze."

Am Montag hatten die EU-Außenminister einen Militäreinsatz in Mosambik beschlossen. Hintergrund sind die wachsenden Aktivitäten von Terroristen im Norden des Landes. Demnach sollen EU-Soldaten mosambikanische Soldaten für den Kampf gegen der Terror und den besseren Schutz von Zivilisten ausbilden. Der Einsatz ist zunächst auf zwei Jahre befristet; Deutschland will sich daran bis auf Weiteres nicht beteiligen.


Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die (epd)
Dagmar Pruin / © Hermann Bredehorst/Brot fuer die ( epd )

"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach (epd)
"Brot für die Welt" / © Jörg Sarbach ( epd )
Quelle:
KNA