Erzbischof Schick wirbt für interreligiösen Dialog

Erkenntnisse nach Besuch im Slum

Teilnehmer am Exposureprogramm: Ludwig Schick, Erzbischof und "Außenminister" der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, hat vier Tage lang bei einem muslimischen Scheich und dessen Familie im größten Slum von Nairobi gelebt.

Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz (KNA)
Erzbischof Ludwig Schick / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Bamberger Erzbischof nahm an einem sogenannten Exposureprogramm teil, um die gemeinsamen Aktivitäten der verschiedenen Religionen in diesem Brennpunkt konkret kennenzulernen.

"Mir wurde erneut deutlich, wie wichtig interreligiöser Dialog und die Zusammenarbeit der Religionen sind, wenn es darum geht, Konflikte gewaltfrei beizulegen, Frieden zu sichern oder wiederherzustellen und Armut zu bekämpfen", erklärte Schick am Donnerstag in Bonn. "Förderung der Schul- und Erwachsenenbildung mit Arbeitsmöglichkeiten ist dabei ein wichtiger Faktor."

Religiösen Extremismus überwinden

Das gemeinsame Zeugnis, vor allem von Christen und Muslimen, helfe zudem, religiösen Extremismus zu überwinden, so der Erzbischof. Das gemeinsame Wirken der Religionsgemeinschaften könne zudem die politischen Eliten des Landes davon überzeugen, den Versuchungen der Gewalt und der Korruption zu widerstehen und dem Gemeinwohl zu dienen.

Die Exposure- und Dialogprogramme sollen politischen, gesellschaftlichen und kirchlichen Entscheidungsträgern einen konkreten Einblick in entwicklungs-, friedens- und menschenrechtlich relevante Situationen im globalen Süden und in Osteuropa geben.

Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, in die Lebenswirklichkeit vor Ort einzutauchen. Am Programm in Kenia nahmen neben Schick 18 weitere Personen aus Deutschland teil, darunter die Bundestagsabgeordneten Heribert Hirte (CDU), Karl-Heinz Brunner (SPD), Ottmar von Holtz (Grüne) und Kathrin Vogler (Die Linke), Vertreter des Entwicklungsministeriums sowie Personen aus dem kirchlichen und zivilen Bereich.

 

Quelle:
KNA