US-Vizepräsident Pence beim Papst

Scherze und Friedensbotschaften

US-Vizepräsident Mike Pence ist am Freitag von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen worden. Die private Unterredung in der päpstlichen Bibliothek dauerte laut begleitenden Korrespondenten knapp eine Stunde.

Mike Pence, US-amerikanischer Vizepräsident, und Papst Franziskus bei einer Privataudienz / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Mike Pence, US-amerikanischer Vizepräsident, und Papst Franziskus bei einer Privataudienz / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Über Inhalte wurde zunächst nichts bekannt. Der Republikaner Pence, der in einer katholischen Familie aufwuchs und inzwischen einer evangelikalen Kirche angehört, kam in Begleitung seiner Ehefrau Karen, die er während des Studiums in Indianapolis bei einem Gottesdienst kennengelernt hatte, und seiner Schwiegertochter Sarah.

Journalistenangaben zufolge überbrachte Pence zu Beginn des Gesprächs Grüße von US-Präsident Donald Trump. Dieser hatte den Vatikan im Mai 2017 besucht. Pence scherzte, seine römisch-katholische Mutter würde sich über das Treffen freuen. "Danke, Heiligkeit. Sie haben mich zum Helden gemacht", zitierten Journalisten den Vizepräsidenten.

Den Krieg überwältigen

Franziskus schenkte Pence das Medaillon eines Friedensengels, der nach den Worten des Papstes den "Kriegsdämon" überwältigt. Weiter überreichte er dem Gast zusammen mit den großen Schriften seines Pontifikats die Botschaft zum vergangenen Weltfriedenstag. Darin wirbt der Papst für Multilateralismus und Dialog als Mittel der internationalen Politik. Er habe den Text persönlich für Pence signiert, sagte Franziskus.

Der Vizepräsident brachte als Gastgeschenk ein Holzkreuz mit, das laut Pence aus einem Baum im Garten seiner Residenz gefertigt ist. Am Nachmittag wurde Pence auch von Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella auf dem Quirinal empfangen. Danach stand eine Begegnung mit Regierungschef Giuseppe Conte auf dem Programm.

Situation der Christen im Nahen Osten

Pence war am Freitagmorgen von Israel kommend in Rom eingetroffen. Der schwer gesicherte Konvoi des US-Politikers erreichte den Vatikan über die gesperrte und von Fahrzeugen geräumte Via della Conciliazione. Nach dem offiziellen Besuch im Apostolischen Palast begleitete US-Botschafterin Callista Gingrich das Ehepaar Pence und deren Schwiegertochter durch die Sala Regia, die Cappella Paolina und die Sixtinische Kapelle.

Die US-Botschaft beim Heiligen Stuhl hatte vorab per Twitter mitgeteilt, Pence wolle "Amerikas beständige Partnerschaft mit dem Heiligen Stuhl bekräftigen". Weiter hieß es aus der Botschaft, der Vizepräsident werde voraussichtlich die Lage im Nahen Osten und besonders die Situation der Christen dort thematisieren. Pence hatte zuvor Israel anlässlich des Gedenkens zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz besucht.


Quelle:
KNA