Entführter Pastor in Nigeria getötet

"Unmenschlich und provokant"

Im Norden Nigerias haben Dschihadisten einen verschleppten christlichen Geistlichen enthauptet. Er war Mitglied der protestantischen "Kirche der Brüder in Nigeria" und Anfang Januar entführt worden.

Kirche im nigerianischen Maiduguri / © Friedrich Stark (epd)
Kirche im nigerianischen Maiduguri / © Friedrich Stark ( epd )

Wie das Präsidentenbüro in Abuja betätigte, handelt es sich um Pastor Lawan Andimi, Mitglied der protestantischen "Kirche der Brüder in Nigeria". Er war Anfang Januar von bewaffneten Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram entführt worden.

Staatspräsident Muhammadu Buhari nannte Andimis "Ermordung brutal, unmenschlich und provokant". Er kündigte an, die Verantwortlichen müssten für ihre Taten einen "hohen Preis zahlen". Der Ökumene-Verband CAN forderte die Regierung indes auf, den "ständigen Belagerungszustand Nigerias" sowie das Morden endlich zu beenden. Dafür sei entschlossenes Vorgehen gegen die Terroristen und gegen deren Geldgeber und Waffenlieferanten nötig.

Amnesty International: Hunderte Zivilisten retten

Ähnlich äußerte sich Amnesty International. Die Menschenrechtsorganisation rief Nigerias Behörden auf, ihre Bemühungen zur Rettung Hunderter Zivilisten in Gefangenschaft von Islamisten zu "verdoppeln".

In Nigeria gehören islamistische Angriffe auf Christen zum alltäglichen Geschehen. Im Dezember hatte der IS-Ableger Iswap die Tötung von elf entführten Christen im nordöstlichen Bundesstaat Borno für sich reklamiert. Zudem verübt die Dschihadistenmiliz Boko Haram Gewalttaten im Norden des Landes. Dabei wurden bereits Zehntausende Menschen getötet. Zwei Millionen Menschen sind innerhalb Nigerias und mehrere hunderttausend in den Nachbarländern auf der Flucht.


Quelle:
KNA