Markusdom in Venedig bekommt Glaswall gegen Hochwasser

Eine Katastrophe verhindern

Der Markusdom in Venedig soll von einem Ring aus Glasplatten vor Hochwasser geschützt werden. Bei einem Hochwasser im November war es zu Schäden gekommen. Dabei ist der Markusdom einer Katastrophe nur knapp entgangen.

Überschwemmungen in Venedig: Überfluteter Eingangsbereich zum Markusdom / © Luca Bruno (dpa)
Überschwemmungen in Venedig: Überfluteter Eingangsbereich zum Markusdom / © Luca Bruno ( dpa )

Die 1,20 Meter hohe Balustrade soll die Basilika bis zu einem Flutpegel von zwei Metern über normal gegen Überschwemmung sichern, berichtet die Zeitung "Corriere della Sera" (Lokalausgabe, Mittwoch). Nach Angaben des zuständigen Ingenieurs Pierpaolo Campostrini vom Patriarchat Venedig liegen die Projektkosten bei geschätzt 3,5 Millionen Euro. Bis Herbst soll die Anlage stehen.

Im November hatte ein Hochwasser in Venedig 1,87 Meter erreicht, die höchste Marke seit 1966. Das Meer flutete die Krypta von San Marco und verursachte dadurch statische Probleme. Wie Campostrini nach Abklingen der Überschwemmung sagte, war die Lage "um Haaresbreite von einer Katastrophe entfernt". Zudem richtete das Salzwasser gravierende Schäden an Mosaiken und Mauerwerk der jahrhundertealten Basilika an.

Projekt soll bestehenden Flutschutz ergänzen

Die geplante gläserne Schutzwand soll die Eingänge zum Markusdom frei lassen und bei Bedarf mit herausnehmbaren Trennelementen verschlossen werden können, erläuterte Ingenieur Campostrini laut "Corriere". Die Installation sei mit Archäologen und dem Denkmalschutz besprochen und werde weit genug von der Fassade entfernt vorgenommen, um Schäden an der Pflasterung zu vermeiden.

Wie es hieß, soll das Projekt den bestehenden Flutschutz der Basilika ergänzen. Erst 2018 hatte San Marco für 2,2 Millionen Euro ein System von automatischen Ventilen und Pumpen installiert, das verhindern soll, dass bei Flut Wasser durch die Abflussrohre in das Atrium steigt. Dieser Mechanismus bietet laut Campostrini Sicherheit bis zu einer Pegelhöhe von 85 Zentimetern.


Quelle:
KNA