Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Orthodoxe Christen sprechen deshalb auch nicht von Grabeskirche, sondern von Auferstehungskirche (Anastasis). Jährlich ist die Kirche Ziel Hunderttausender Besucher. Nach Erkenntnissen der modernen Archäologie spricht vieles dafür, dass Jesu Grab auf dem Gelände der Kirche gelegen haben kann.
Insgesamt erstrecken sich die Gebäudepartien über eine Fläche von etwa 100 mal 120 Metern; nicht alle sind zugänglich. Die Grabeskirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen. Die größten Teile entfallen auf griechisch-orthodoxe, westlich-katholische (lateinische) und armenisch-orthodoxe Christen. Wenige Partien gehören koptischen, syrischen und äthiopischen Orthodoxen. Immer wieder gab es zwischen den Konfessionen Streit um Ausgestaltung oder Nutzung des Gotteshauses. Deshalb schreibt seit 1852 ein von den damals osmanischen Machthabern erlassener sogenannter Status quo die jeweiligen Ansprüche fest. (KNA)
09.10.2019
In der Grabeskirche von Jerusalem beginnt die zweite Phase der Restaurierung. Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land haben nach eigenen Angaben mit zwei italienischen Einrichtungen eine Voruntersuchung vereinbart.
Wie die Kustodie der Franziskaner für das Heilige Land am Dienstagabend mitteilte, habe man mit einer Turiner Stiftung und dem Institut für Altertumsforschung an der römischen Universität "La Sapienza" ein Abkommen unterzeichnet.
Demnach sollen beide Einrichtungen den aktuellen Zustand des Fundaments der Grabeskapelle sowie des Fußbodens der sie umgebenden Rotunde in der Grabeskirche genauer untersuchen.
Dies diene der Vorbereitung weiterer Restaurierungsarbeiten. Auf diese hatten sich die drei Konfessionen geeinigt, die das Innere der Grabeskirche verwalten: die lateinische Kirche, das griechisch-orthodoxe Patriarchat sowie das der Armenier.
Neuer Fußboden notwendig
Im März 2017 waren nach jahrzehntelangem Streit der Konfessionen an der Ädikula, der Kapelle über dem traditionellen Grab Christi, umfassende Restaurierungsarbeiten abgeschlossen worden.
In einer zweiten Ende Mai vereinbarten Phase muss der brüchige und von eindringendem Wasser geschädigte Fußboden samt seiner Infrastruktur in der gesamten Grabrotunde neu gelegt und gesichert werden.
Das neue Projekt besteht aus zwei Schritten: In dem nun begonnenen ersten soll eine Untersuchung der Lage vorgenommen werden. Von dem Ergebnis, das nach einem Jahr vorgelegt werden soll, soll die Dauer der anschließenden Arbeiten abhängen. Auch in dieser Phase werde das Gotteshaus für Pilger geöffnet bleiben, hieß es in einer Erklärung der drei beteiligten Kirchen im Mai.
Die Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt zählt zu den wichtigsten Orten der Christenheit. Christen verehren dort den Ort der Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung Jesu. Orthodoxe Christen sprechen deshalb auch nicht von Grabeskirche, sondern von Auferstehungskirche (Anastasis). Jährlich ist die Kirche Ziel Hunderttausender Besucher. Nach Erkenntnissen der modernen Archäologie spricht vieles dafür, dass Jesu Grab auf dem Gelände der Kirche gelegen haben kann.
Insgesamt erstrecken sich die Gebäudepartien über eine Fläche von etwa 100 mal 120 Metern; nicht alle sind zugänglich. Die Grabeskirche ist heute gemeinsamer Besitz verschiedener Konfessionen. Die größten Teile entfallen auf griechisch-orthodoxe, westlich-katholische (lateinische) und armenisch-orthodoxe Christen. Wenige Partien gehören koptischen, syrischen und äthiopischen Orthodoxen. Immer wieder gab es zwischen den Konfessionen Streit um Ausgestaltung oder Nutzung des Gotteshauses. Deshalb schreibt seit 1852 ein von den damals osmanischen Machthabern erlassener sogenannter Status quo die jeweiligen Ansprüche fest. (KNA)