Das sagte der Geschäftsführer des Forums Fairer Handel, Manuel Blendin, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Es darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass geschätzte 99 Prozent des Handels nicht fair sind."
Den Umsatzanstieg führte Blendin unter anderem auf die wachsende Bedeutung nachhaltigen Konsums zurück. Parallel dazu seien auch das Sortiment im Fairen Handel und die Zahl der Verkaufsorte erheblich gewachsen. Mit 81 Prozent machten Lebensmittel, insbesondere Kaffee, den größten Umsatzanteil am Fairen Handel aus.
"Lebensmittel in Deutschland häufig viel zu billig"
Der Preisdruck im Markt gehe dabei auch an den fair gehandelten Produkten nicht vorbei, ergänzte der Geschäftsführer: "Der Handel passiert nicht im luftleeren Raum. Im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland herrscht ein enormer Preisdruck, der viel zu oft auf Kosten der Hersteller und deren Umwelt geht."
Das hängt nach Blendins Überzeugung unter anderem mit der Marktmacht der vier großen Einzelhandelskonzerne - der Edeka-Gruppe, Rewe-Gruppe, Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland sowie der Aldi-Gruppe - zusammen: "Deswegen werden Lebensmittel in Deutschland häufig viel zu billig angeboten. Da kann der höhere Preis von Produkten aus fairem Handel zum Kaufhindernis werden."