Ehemalige Apartheid-Kirche bittet um Entschuldigung

"Wir werden auch künftig um Vergebung bitten"

Die niederländisch-reformierte Kirche machte es dem Apartheid-Regime in Südafrika leicht und lieferte religiöse Rechtfertigung für die Rassentrennung. Zum 25. Jahrestag der ersten freien Wahlen zeigt die niederländische Kirche Reue. 

 (DR)

Die Niederländisch-reformierte Kirche zeigt Reue für ihre Mitschuld an der Rassentrennung in Südafrika.

"Wir entschuldigen uns und werden, wann immer es die Situation erfordert, auch künftig um Vergebung bitten", sagte der Vorsitzende des kirchlichen Führungskomitees, Nelis Janse van Rensburg, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Historiker und Kirchenvertreter sind sich heute einig, dass die Niederländisch-reformierte Kirche (Nederduitse Gereformeerde Kerk) maßgeblich an den Verbrechen der Apartheidregierungen beteiligt war.

Rassentrennung wurde religiös rechtfertigt

Dem weißen Regime lieferte sie oft eine religiöse Rechtfertigung für die Rassentrennung. In den späten 1980er Jahren änderte die Kirche ihre Position und erklärte die Apartheid zur "Sünde".

"Wir wissen, dass das Erbe der Apartheid nach wie vor die Leben von Millionen unserer Mitbürger beeinflusst. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir einen Teil zur Nationenbildung und Entschädigung beitragen müssen", so Janse van Rensburg.

Seine Kirche arbeite heute daran, eine "authentische Beziehung" zu schaffen, die über Hautfarbe und soziale Unterschiede hinausgehe. Oberstes Ziel sei Entwicklung.

Am Samstag jährt sich zum 25. Mal der Tag der ersten freien Wahlen in Südafrika. Die Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Präsidenten gilt als Ende der Apartheid.


Quelle:
KNA