Das afrikanische Land Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und wird deswegen auch als "jüngster Staat der Erde" bezeichnet. Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von der ungefähren Größe Frankreichs leben rund 10,2 Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei gerade einmal 18 Jahren.
Die Einwohner gehören einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien an; die größte Gruppe stellen mit rund 35 Prozent die Dinka. Anders als im muslimisch geprägten Sudan überwiegen im Südsudan die Christen.
Trotz seiner Bodenschätze - vor allem Erdöl - ist die Armut im Südsudan groß. Hinzu kommt eine Vielzahl an sozialen und politischen Konflikten. 2013 eskalierte ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Herausforderer Riek Machar. Trotz eines im September 2018 geschlossenen Abkommens bleibt die Sicherheitslage extrem angespannt.
Seit der Staatsgründung sollen UN-Blauhelme für Stabilität im Land sorgen. Auch die Bundeswehr ist an der Mission UNMISS beteiligt. Kritiker werfen den UN vor, nicht entschlossen genug gegen die Gewalt im Südsudan vorzugehen. (kna)
10.04.2019
Im Vatikan treffen an diesem Mittwoch zwei Erzfeinde aufeinander: Südsudans Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar. Das "Friedenstreffen" soll auf die geplante gemeinsame Regierung vorbereiten.
Das angekündigte Friedenstreffen von Südsudans Präsident Salva Kiir und Oppositionsführer Riek Machar im Vatikan findet von Mittwoch bis Donnerstag statt. Wie der Vatikan am Dienstag mitteilte, geht es auf eine Idee des anglikanischen Primas, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, zurück.
Nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur nimmt auch Welby an dem Treffen teil. Die als "geistliche Einkehr" deklarierte Begegnung soll am Donnerstagnachmittag mit einer Ansprache von Papst Franziskus enden.
Übergangsregierung soll blutigen Konflikt beenden
Geladen sind neben den Erzrivalen Kiir und Machar mehrere Kirchenvertreter sowie Verantwortungsträger der gemeinsamen Übergangsregierung, die ab 12. Mai starten soll. Das afrikanische Land will damit einen seit 2013 währenden blutigen Konflikt beenden. Zum Ende des Treffens am Donnerstagnachmittag ist eine Rede von Papst Franziskus geplant.
Zum Abschluss soll den Teilnehmern eine signierte Bibel überreicht werden. Sie trägt die Widmung: "Suche, was eint, überwinde, was spaltet", unterzeichnet von Primas Welby, Papst Franziskus sowie Reverend John Chalmers, früherer Moderator der presbyterianischen Kirchen Schottlands.
Auch Mitglieder des Südsudanesischen Kirchenrats dabei
Im Vatikan erwartet werden neben Kiir und Machar die zu Vize-Präsidenten der Übergangsregierung ernannten James Wani Igga, Taban Deng Gai sowie Rebecca Nyandeng De Mabior. Als Kirchenvertreter sind acht Mitglieder des Südsudanesischen Kirchenrats geladen.
Während des Treffens sollen der katholische Erzbischof von Gulu (Uganda), John Baptist Odama, und der ostafrikanische Jesuit Agbonkhianmeghe Orobator, Vorsitzender der Afrikanischen Ordensoberenkonferenz, geistliche Vorträge halten.
Ökumenisches und diplomatisches Treffen
Präsident Kiir war am 16. März bei Papst Franziskus im Vatikan zu Gast. Nach der anschließend vom Vatikan veröffentlichten Mitteilung ging es in den Gesprächen um den Friedensprozess und einen möglichen Beitrag der katholischen Kirche.
Der ehemalige Rebellenführer Kiir ist seit 2011 erster Präsident des Südsudan. Sein Konkurrent Machar, früherer Warlord im Sezessionskrieg, war bereits vor der formellen Unabhängigkeit 2011 Vizepräsident und hatte dieses Amt nochmals von Juli 2011 bis 2013 sowie für wenige Monate 2016 inne, wurde jedoch von Kiir abgesetzt. Kiir ist Katholik und wird als regelmäßiger Kirchgänger beschrieben, Machar ist Presbyterianer.
Vatikansprecher Alessandro Gisotti nannte das Treffen "gleichzeitig ökumenisch wie diplomatisch". Damit wollten die Kirchen "eine gewinnbringende Gelegenheit zu Nachdenken und Gebet sowie zu Begegnung und Versöhnung bieten".
Das afrikanische Land Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und wird deswegen auch als "jüngster Staat der Erde" bezeichnet. Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von der ungefähren Größe Frankreichs leben rund 10,2 Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei gerade einmal 18 Jahren.
Die Einwohner gehören einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien an; die größte Gruppe stellen mit rund 35 Prozent die Dinka. Anders als im muslimisch geprägten Sudan überwiegen im Südsudan die Christen.
Trotz seiner Bodenschätze - vor allem Erdöl - ist die Armut im Südsudan groß. Hinzu kommt eine Vielzahl an sozialen und politischen Konflikten. 2013 eskalierte ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Herausforderer Riek Machar. Trotz eines im September 2018 geschlossenen Abkommens bleibt die Sicherheitslage extrem angespannt.
Seit der Staatsgründung sollen UN-Blauhelme für Stabilität im Land sorgen. Auch die Bundeswehr ist an der Mission UNMISS beteiligt. Kritiker werfen den UN vor, nicht entschlossen genug gegen die Gewalt im Südsudan vorzugehen. (kna)