Adveniat fordert Initiative des UN-Sicherheitsrates in Venezuela

"Alle politischen Akteure an den Verhandlungstisch bringen"

"Die Vereinten Nationen müssen jetzt das Heft des Handelns in die Hand nehmen", und eine Initiative für einen friedlichen Ausweg aus der Krise Venezuelas auf den Weg bringen. Darauf drängt das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat.

 (DR)

Nach der Verschärfung der Krise in Venezuela hat das katholische Hilfswerk Adveniat Deutschland als Mitglied des UN-Sicherheitsrats dazu aufgerufen, eine Initiative für eine friedliche Lösung zu starten. "Die Vereinten Nationen müssen jetzt das Heft des Handelns in die Hand nehmen und alle politischen Akteure am Verhandlungstisch in Dialog bringen", erklärte der Venezuela-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks, Reiner Wilhelm, am Montag in Essen. Präsident Nicolás Maduro habe gezeigt, dass er mit seinem Regime über Leichen gehe. Deutschland ist seit Jahresbeginn nichtständiges Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Bei Zusammenstößen zwischen Anhängern des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und Sicherheitskräften waren am Samstag mindestens vier Menschen getötet worden, Hunderte wurden verletzt. Venezuelas Präsident Maduro ließ Hilfslieferungen für die hungernde Bevölkerung mit Gewalt stoppen und fachte damit den Konflikt mit der Opposition weiter an.

Kirche ist einzige Institution, der die Bevölkerung traut

"Die Kirche ist die einzige Institution Venezuelas, der die Bevölkerung vertraut, und über deren Strukturen ausländische Hilfe die Menschen zuverlässig erreicht", erläuterte Wilhelm. In den Gemeinden würden neben Lebensmitteln auch die wenigen Medikamentenspenden verteilt, die meist nur über verschlungene Wege ins Land kommen. Es sei höchste Zeit, dass die Vereinten Nationen Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konflikts initiieren, forderte der Lateinamerika-Experte. "Das Ziel müssen demokratische Wahlen sein", unterstrich Wilhelm.

Adveniat fördert den Angaben zufolge jährlich in Venezuela Projekte in Höhe von knapp einer Million Euro. 2018 stellten die Projektpartner zusätzlich mehr als 150.000 Euro für Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung.


Quelle:
epd
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