Einkehrwoche der US-Bischöfe wegen Missbrauchs im Januar

"Durchaus kontrovers"

Im Januar kommen die Bischöfe der USA in Chicago zusammen, um angesichts der Missbrauchsfälle zu beraten. Die meisten wollen an den Einkehr- und Besinnungstagen teilnehmen.

US-Bischöfe  / © CNS/Jonathan Newton (KNA)
US-Bischöfe / © CNS/Jonathan Newton ( KNA )

Die Mehrheit der US-Bischöfe will Anfang Januar bei Einkehr- und Besinnungstagen in Chicago über den Missbrauchsskandal reflektieren. Die Exerzitien stehen unter der Leitung von Kapuzinerpater Raniero Cantalamessa (84), der seit fast vier Jahrzehnten für mehrere Päpste an der vatikanischen Kurie predigt.

Nach Angaben der US-Bischofskonferenz wollen mehr als 200 der insgesamt 271 aktiven und 185 emeritierten Bischöfe teilnehmen.

Erinnern, worum es geht

Erste Stellungnahmen von Bischöfen deuten daraufhin, dass die Zusammenkunft durchaus kontrovers verlaufen könnte.

"Ich hoffe, dass wir uns gegenseitig daran erinnern, worum es bei diesem Treffen geht", sagte etwa Bischof William Wack aus Pensacola, Florida, mit Blick auf massenhafte Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester.

Selbstkritik und Machtmissbrauch

Man wolle selbstkritisch über das Problem reflektieren, sagte Bischof W. Shawn McKnight aus Jefferson City, Missouri, dem katholischen Pressedienst CNS.

McKnight fordert eine eingehende Untersuchung, welche Rolle dabei der sogenannte Klerikalismus spielt. "Es einfach als ein Problem sexueller Unmoral zu behandeln, würde nichts ändern. Wir müssen es als Machtmissbrauch erkennen."

Bischof John Stowe aus Lexington, Kentucky, betonte, dass Missbrauchsopfer künftig wissen müssten, dass sich die Kirche um sie kümmere.


Quelle:
KNA
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