US-Unternehmer verweigern dem Vatikan Spenden

Folge des Missbrauchsskandals

Spenden auf Eis gelegt: Einflussreiche katholische Unternehmer aus den USA und Kanada verweigern dem Vatikan wegen des Missbrauchsskandals den traditionellen Zehnt für das nächste Jahr. Immerhin eine Summe von rund einer Million Euro.

 (DR)

Weil die US-Bischöfe bei ihrer Herbsttagung keinen Aktionsplan zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals verabschiedet haben, legte die US-amerikanisch-kanadische Organisation von Wirtschaftsführern "Legatus" rund eine Million Dollar (880.000 Euro) Spenden vorläufig auf Eis.

Spenden auf Eis gelegt

Ende vergangener Woche teilte der Gouverneursrat von "Legatus" mit, den Zehnt für 2019 nicht an den Vatikan zu überweisen. Mitglieder, die bereits ihren Spendenbeitrag bezahlt haben, erhalten demnach eine Rückerstattung.

Schon im September hatte der "Legatus"-Vorsitzende Tom Monaghan den Vatikan angesichts der Missbrauchsenthüllungen um eine "Klarstellung über die konkrete Verwendung" der Spenden gebeten.

Unzufrieden mit Missbrauchsaufarbeitung

Kurz vor Beginn der Herbsttagung der US-Bischöfe vergangene Woche in Baltimore hatte Papst Franziskus die Bischöfe gebeten, keine bindenden Beschlüsse zum Umgang mit dem Missbrauchsskandal zu fassen, um nicht der weltweiten Sondersynode im Vatikan im Febraur vorzugreifen. Darauf reagierte "Legatus" nun.

Der Organisation gehören rund 5.000 katholische Vorstandschefs und ihre Ehepartner an. "Legatus" spendet seit der Gründung 1987 Gelder an den Heiligen Stuhl. Der Vorstand behält sich ausdrücklich vor, bis Herbst 2019 über die Verwendung der Spendengelder zu entscheiden.


Vatikan-Experte Ring-Eifel: Franziskus muss jetzt liefern / © Bradley Birkholz (KNA)
Vatikan-Experte Ring-Eifel: Franziskus muss jetzt liefern / © Bradley Birkholz ( KNA )
Quelle:
KNA