Zentralrat der Muslime will Asia Bibi helfen

"Wir wollen ein Zeichen setzen"

Asia Bibi wurde vom Vorwurf der Gotteslästerung freigesprochen, entging der Todesstrafe. Nun will sie Pakistan verlassen. Mehrere EU-Länder zeigen sich bereit, die Christin aufzunehmen. Auch der Zentralrat der Muslime will helfen.

Einsatz für Asia Bibi (missio)
Einsatz für Asia Bibi / ( missio )

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland möchte der in Pakistan verfolgten Christin Asia Bibi helfen. "Wir haben eine offizielle Einladung an Asia Bibi dem pakistanischen Botschafter überreicht", sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der "Süddeutschen Zeitung" am Dienstag. Die 2010 wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilte und kürzlich freigesprochene Christin solle an einer Veranstaltung rund um Religionsfreiheit und Menschenrechte teilnehmen.

Mit der Einladung wolle man die Ausreise Asia Bibis beschleunigen, die sich derzeit an einem unbekannten Ort in Pakistan aufhaltel. Nach der Aufhebung des Todesurteils hatte es wütende Proteste islamistischer Gruppen gegeben, die gegen das Urteil protestieren und Bibis Hinrichtung fordern.

"Wir wollen ein Zeichen setzen"

"Wir wollen deutlich machen, dass sich die Bundesregierung in dieser Frage auf die deutsche muslimische Religionsgemeinschaft verlassen kann", betonte Mazyek: "Wir wollen ein Zeichen setzen, in der Tradition unseres weltoffenen und multireligiösen Landes und im Geiste der für uns alle verbindlichen Menschenrechte. Dazu zählt eben auch die freie Religionsausübung."

Die Position des Zentralrats sei "klar gegen diese religiös-extremistische Minderheit, die versucht, die Religion zu missbrauchen und Politik auf dem Rücken von Menschenleben zu machen". Das erinnere ihn, so Mazyek weiter, "ein Stück weit daran, wie auch in Deutschland rechtsradikale Gruppen bis hin zu Teilen der AfD die Politik vor sich hertreiben: Gruppen, die fordern, Deutschland müsse wieder ein ethnisch 'reines' Land werden."


Pakistanische Katholikin Asia Bibi / © N.N. (British Pakistani Christian Association)
Quelle:
KNA