Taiwan gibt Einladung an Papst Franziskus bekannt

Diplomatische Partnerschaft fortführen und ausbauen

Taiwans Staatspräsidentin Tsai Ing-wen hat nach eigenen Angaben Papst Franziskus in ihr Land eingeladen. Wie das Präsidialamt mitteilte, habe Vize-Präsident Chen Chien-jen dem Papst die Einladung am Sonntag auf dem Petersplatz überbracht.

Hissen der Flagge Taiwans / © Jerome Favre (dpa)
Hissen der Flagge Taiwans / © Jerome Favre ( dpa )

Vatikansprecher Greg Burke teilte hingegen am Montagabend auf Anfrage mit, bislang sei keine Einladung eingegangen. Die taiwanesische Botschaft beim Heiligen Stuhl hat sich auf Anfrage dazu bisher noch nicht geäußert.

Sorge nach Abkommen mit China

Nachdem die Volksrepublik China und der Vatikan am 22. September ein vorläufiges Abkommen über die Ernennung von Bischöfen unterzeichnet haben, beobachtet Taiwan die weiteren Beziehungen mit Sorge. In einer Stellungnahme wenige Tage vor Bekanntgabe des Abkommens erklärte Taiwans Botschafter beim Heiligen Stuhl, Matthew S.M. Lee, sein Land wolle alles dafür tun, dass die diplomatische Partnerschaft zwischen Taiwan und dem Vatikan fortgeführt und ausgebaut werde. Im Vatikan habe man ihm versichert, die jüngste Vereinbarung zwischen Peking und dem Vatikan betreffe ein "religiöses Anliegen" und habe "keine politischen oder diplomatischen Konnotationen".

Der Vatikanstaat ist eines der wenigen Länder, das mit Taiwan volle diplomatische Beziehungen unterhält, aber nicht mit der Volksrepublik China. Der erste Botschafter Taiwans wurde bereits 1943 nach Rom entsandt.

Zeitung: Einladung auch aus China

Auch die beiden chinesischen Bischöfe, die an der Jugendsynode teilgenommen haben, haben Papst Franziskus in die Volksrepublik eingeladen. Das sagte einer der beiden, Bischof Josef Guo Jincai von Chengde, im Interview der italienischen katholischen Tageszeitung "Avvenire". Auf die Frage, wie wahrscheinlich es sei, dass der Papst kommendes Jahr China besuche, sagte Guo: "Wir haben den Papst eingeladen, nach China zu kommen. Wir erwarten ihn. Den Zeitpunkt weiß Gott."

Guo sowie Bischof Johann-Baptist Yang Xiaoting hatten kurzfristig von den chinesischen Behörden eine Ausreisegenehmigung zur Teilnahme an der Welt-Bischofssynode zum Thema Jugend erhalten. Allerdings mussten sie am Montag wieder zurückreisen. Als Grund werden Verpflichtungen in ihren Heimatbistümern angegeben sowie die begrenzte Ausreiseerlaubnis. Kurz vor der Heimreise besuchten sie noch chinesische Katholiken in Italien.


Quelle:
KNA