Dutertes Sprecher verteidigen Äußerung im Kirchenkonflikt

"Schlechte Erfahrung aus seiner Jugend"

Der philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte hatte vergangene Woche in einer Rede die biblische Schöpfungsgeschichte in Frage gestellt. Nach Kritik von Katholiken regnet es jetzt Rechtfertigungen von Sprecher und Rechtsberater Dutertes.

Rodrigo Duterte / © Aaron Favila (dpa)
Rodrigo Duterte / © Aaron Favila ( dpa )

Die Berater des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte haben dessen jüngste Provokation gegen die katholische Kirche verteidigt. Duterte hatte vergangene Woche in einer Rede die biblische Schöpfungsgeschichte mit der Aussage in Frage gestellt, dass "Gott dumm sein muss, wenn er die Zerstörung seines Werkes zulässt". Nach Kritik von Katholiken rechtfertigten Dutertes Sprecher Harry Roque sowie sein Rechtsberater Salvador Panelo am Montag die Äußerung. Dieser führte an, der Präsident habe nicht Gott beleidigt, sondern lediglich die christliche Schöpfungsgeschichte in Frage gestellt.

"Meiner Meinung nach hat die Äußerung des Präsidenten mit der schlechten Erfahrung aus seiner Jugend zu tun", so Sprecher Roque. Er verwies auf den angeblichen sexuellen Missbrauch Dutertes durch einen Priester. Seit dem Präsidentschaftswahlkampf 2016 hat Duterte wiederholt behauptet, als Student an der katholischen Ateneo-Universität in seiner Heimatstadt Davao von einem amerikanischen Jesuiten missbraucht worden zu sein. Die Philippinen sind ein mehrheitlich katholisches Land. Die Kirche solle den Missbrauch eingestehen und sich gegenüber allen Opfern, "einschließlich Präsident Duterte", entschuldigen, sagte Roque weiter.

In der Vergangenheit regnete es Beschimpfungen

Duterte ist ein vehementer Gegner der Kirche, die immer wieder die massiven Menschenrechtsverletzungen der Regierung Duterte in ihrem "Krieg gegen Drogen" anprangert. Wiederholt hat Duterte Bischöfe als "Hurensöhne" beschimpft und gedroht, angebliche Sex- und Korruptionsskandale der Bischöfe öffentlich zu machen. Im "Drogenkrieg" wurden bereits mehr als 22.000 Personen von Polizei und Todesschwadronen getötet.


Quelle:
KNA