Churer Bischof Vitus Huonder wird 75

Amtsverzicht angeboten

Vitus Huonder, Bischof der Schweizer Diözese Chur, hat dem Papst am Freitag mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren seinen Amtsverzicht angeboten. Dieser entscheidet über eine Verlängerung oder die Ernennung eines Nachfolgers.

Bischof Vitus Huonder (KNA)
Bischof Vitus Huonder / ( KNA )

Der konservative Huonder ist in Chur umstritten. Wie schon sein Vor-Vorgänger Bischof Wolfgang Haas (1988/90-1997) hat er das Bistum polarisiert, zu dem neben den ländlichen Kantonen auch die finanzstarken Katholiken der Metropole Zürich gehören. Mit verbalen Vorstößen zu Sexualität, Kirchenverfassung oder Lebensschutz fungierte der Churer Bischof auch landesweit immer wieder als Vertreter des konservativen Kirchenflügels.

Kritiker zogen 2014 an den Sitz des Bischofskonferenz-Vorsitzenden, um für eine Absetzung Huonders zu demonstrieren. Der Schweizer Dachverband der Schwulen stellte 2015 erfolglos Strafanzeige gegen den Bischof wegen öffentlicher Aufforderung zu Gewalt gegen Homosexuelle.

Zerstrittene Diözese

Nachfolger für den Churer Bischofsstuhl werden bereits seit längerem gehandelt. Auch wurde nach Rom das Anliegen übermittelt, übergangsweise einen Administrator statt eines neuen Bischofs zu ernennen, um die zerstrittene Diözese zu befrieden.

Huonder wurde am 21. April 1942 in Trun im Kanton Graubünden geboren. Nach Priesterweihe und Promotion 1973 war er an der Theologischen Fakultät der Universität Fribourg und an der Theologischen Hochschule Chur tätig. Es folgten zwölf Jahre in der Pfarreiseelsorge. Nach seiner Habilitation in Liturgiewissenschaft ernannte ihn Bischof Haas 1990 zum Generalvikar für Graubünden, Glarus und Liechtenstein und machte ihn im gleichen Jahr zum Domkapitular.

Haas' Nachfolger Bischof Amedee Grab bestätigte Huonder 1998 als Generalvikar für Graubünden. Im Vorfeld der Bischofswahl 2007 wurde Huonder dann als erfolgreicher Kandidat gehandelt. Schon damals beschrieben die Medien ihn als ähnlich konservativ wie Vorvorgänger Haas.


Quelle:
KNA