Chile und Argentinien würdigen Vatikan-Vermittlung von 1978

Gedenken an Grenzkonflikt in Feuerland

Argentinien und Chile erinnern gemeinsam an die Friedensvermittlung zwischen beiden Ländern im Jahr 1978. Nach einem Bericht des Nachrichtenportals Telam findet dazu an diesem Montag ein Gottesdienst im Vatikan statt.

Madonnen-Figur in Feuerland / © Christian Ditsch (epd)
Madonnen-Figur in Feuerland / © Christian Ditsch ( epd )

Dabei wird der vor 34 Jahren verstorbene italienische Kardinal Antonio Samore (1905-1983) gewürdigt. Der Vatikan-Diplomat hatte maßgeblichen Anteil an der Beilegung des sogenannten Beagle-Konflikts. Geleitet wird der Gottesdienst nach Angaben des chilenischen Botschafters am Heiligen Stuhl, Mariano Fernandez, vom vatikanischen Außenminister Paul Richard Gallagher.

Verhandlungen unter Regie von Kardinal Samore

Als 1978 ein Grenzkonflikt südlich des sogenannten Beagle-Kanals an der Südspitze Feuerlands in einen offenen Krieg zwischen den beiden südamerikanischen Nachbarländern zu münden drohte, riefen die beiden Parteien den eben erst gewählten Papst Johannes Paul II. (1978-2005) als Schlichter an. In sechsjährigen Verhandlungen, maßgeblich unter der Regie von Kardinal Samore, gelang es dem Heiligen Stuhl, ein Friedensabkommen zu erzielen. An der Friedensmission war auch der damalige Nuntius in Chile und spätere Kardinal-Staatssekretär Angelo Sodano beteiligt.

Samore starb am 3. Februar 1983 nach seiner erfolgreichen Mission, aber noch vor der Unterzeichnung des bilateralen Abkommens. Die Vermittlung Johannes Pauls II. im Beagle-Konflikt gilt als der am besten dokumentierte Erfolg päpstlicher Friedensinitiativen im 20. Jahrhundert.


Quelle:
KNA