Umweltschützer drohen katholischer Kirche in Sri Lanka

Das Kreuz mit bedrohten Dickhäutern

In Sri Lanka bahnt sich ein Konflikt zwischen der katholischen Kirche und Umweltschützern an. Grund ist der wachsende Andrang von Gläubigen auf eine Pilgerstätte in einem Natur- und Elefantenschutzgebiet.

Bedrohte Art: der Elefant / © Tracey Nearmy (dpa)
Bedrohte Art: der Elefant / © Tracey Nearmy ( dpa )

Vor allem die Pläne der Kirche zum Ausbau der Infrastruktur rund um die für ihre Wunder berühmte St. Anthony Kirche in Pallekandal stoße bei der Wildlife and Nature Protection Society (WNPS) auf Ablehnung, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews. "Wir sind gegen den Ausbau der Kirche und die Vergrößerung des Grundstücks", sagte Rukshan Jayawardana, Präsident der WNPS. Die Pilgerfahrten seien zu häufig und die Anzahl der Menschen zu groß.

Die WNPS habe bereits der Srilankischen Bischofskonferenz als auch Papst Franziskus über den päpstlichen Nuntius ihre Sorgen vorgetragen. Sollte es zu keiner Einigung mit der Kirche kommen, so Jayawardana, müssten die Gerichte den Fall entscheiden.

Heimat vom Aussterben bedrohter Tierarten

Die St. Anthony Kirche in Pallekandal liegt im Wilpattu National Park, einem der größten und ältesten Nationalparks in Sri Lanka. Der Park ist Heimat vom Aussterben bedrohter Tierarten wie Elefanten, Leoparden und Lippenbären.

Während des Bürgerkrieges zwischen 1985 und 2009 war der 131.500 Hektar große Park im Nordwesten der Insel geschlossen. Seit seiner Wiederöffnung im Jahr 2010 habe nicht nur die Zahl der Touristen, sondern auch die der Pilger kontinuierlich zugenommen. Höhepunkt ist das jährliche Fest des Namenspatrons der Kirche am 13. Juni, zu dem rund 30.000 Pilger in 1.500 Bussen anreisen würden, beklagte der Umweltaktivist. Die Pilgerscharen würden sich nicht an die Regeln des Nationalparks halten, so Jayawardana. Um Platz für die vielen Pilger, Busse und Autos zu schaffen, beanspruche die einst kleine, provisorische Pilgerstätte inzwischen ein immer größeres Areal.

 

Quelle:
KNA