Gedanken von Papst Benedikt XVI. für die Advents- und Weihnachtszeit

"Liebe ist nicht Abhängigkeit, sondern ein Geschenk"

Der Mensch lebt in dem Verdacht, die Liebe Gottes erzeuge eine Abhängigkeit und er müsse sich von dieser Abhängigkeit befreien, um vollkommen er selbst zu sein. Der Mensch will seine Existenz und die Fülle seines Lebens nicht von Gott empfangen. Er will selber vom Baum der Erkenntnis die Macht dazu erlangen, die Welt zu formen, Gott zu werden, indem er sich auf eine Stufe mit ihm erhebt, und den Tod und die Finsternis mit eigener Kraft zu besiegen. Er will nicht auf die Liebe zählen, die ihm nicht zuverlässig erscheint; er zählt einzig und allein auf die Erkenntnis, da sie ihm die Macht verleiht. Anstatt auf die Liebe setzt er auf die Macht, mit der er sein Leben selbstständig in die Hand nehmen möchte. Und indem er das tut, vertrut er der Lüge statt der Wahrheit und stürzt so mit seinem Leben ins Leere, in den Tod. Liebe ist nicht Abhängigkeit, sondern Geschenk, das uns leben lässt. Die Freiheit eines Menschen ist die Freiheit eines begrenzten Wesens und ist daher selbst begrenzt.

 (DR)

Advent und Weihnachten sind eine Zeit voller Hoffnung und spiritueller Erwartung. Papst Bendikt XVI. äußert sich in einfühlsamen Betrachtungen zu den advent- und weihnachtlichen Texten der Heiligen Schrift. Im Mittelpunkt stehen dabei tiefe Freude über die Geburt des Erlösers und die Hoffnung auf die glorreiche Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus. Ein Lesebuch, das direkt zum Herzen spricht. Die schönsten Texte hören Sie jeden Tag im Advent in der Laudes und der Komplet.