Roms Kolosseum erhält neue Arena

Fertigstellung 2023 geplant

Das Kolosseum in Rom soll eine neue Arena erhalten. Diese soll einerseits Einblicke in den archäologischen Untergrund gewähren, andererseits auch einzelne Veranstaltungen ermöglichen.

Blick auf das Kolosseum in Rom (Archiv) / © Roman Babakin (shutterstock)
Blick auf das Kolosseum in Rom (Archiv) / © Roman Babakin ( shutterstock )

Einzelheiten erläuterte Italiens Kulturminister Dario Franceschini bei einer Pressekonferenz. Das Projekt eines Mailänder Ingenieurbüros sieht eine Konstruktion verstellbarer Lamellen vor, ähnlich einer horizontalen Jalousie. Die Arbeiten sollen spätestens Anfang 2022 beginnen und 2023 fertiggestellt sein, so die Direktorin des Kolosseums, Alfonsina Russo.

Die geplante Konstruktion nutzt die vorhandenen Untergrundmauern des flavischen Amphitheaters und wird ähnlich antiken Vorläufern verstellbar sein. So können die Lamellen geöffnet sowie komplett zur Seite geschoben werden. Als Material werden Carbon und vor allem acetylisiertes Holz verwendet. Dieses ist besonders wetterfest und vollständig biologisch abbaubar.

Komplett rückbaubar

Zudem soll die ganze Anlage komplett rückbaubar sein, "falls man in 30, 40 oder 100 Jahren ganz andere Pläne hat", so Massimiliano Milan vom Ingenieur-Büro Milan Ingegneria.

Sein Projekt hatte eine Ausschreibung der Regierung gewonnen, an der sich laut Direktorin Russo elf Unternehmen beteiligten. Erste Überlegungen zur Neugestaltung gab es bereits 1996. Nach eingehenden Untersuchungen des Untergrunds zu Mikroklima wie Stabilität gegen Erdstöße und -bewegungen nahmen die Pläne laut Franceschini konkretere Formen an.

Zehn Millionen Besucher pro Jahr

Das Kolosseum in Rom zählt zu den Wahrzeichen Italiens und mit rund zehn Millionen Besuchern zu den meistbesuchten Bauwerken der Welt.

Errichtet wurde das größte je gebaute Amphitheater zwischen 72 und 80 n. Chr. unter Kaiser Vespasian. Bauhandwerker waren vor allem Sklaven aus dem Jüdischen Krieg (66-73). Finanziert wurde es zu großen Teilen aus dem geplünderten Tempelschatz in Jerusalem.


Quelle:
KNA