Vatikan-Mediendirektor über die Zukunft der vatikanischen Medien

"Osservatore" bleibt gedruckte Zeitung

Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" soll weiter als gedruckte Zeitung erscheinen. Auch die Wochenausgaben in verschiedenen Sprachen würden weiter produziert, sagte Mediendirektor Andrea Tornielli.

Petersdom und Petersplatz / © Julia Steinbrecht (KNA)
Petersdom und Petersplatz / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Allerdings werde es eine Änderung des Zeitungsformats geben, sagte Tornielli im Interview mit dem Portal katholisch.de. Zudem solle der seit 1861 erscheinende "Osservatore" künftig mehr Hintergrundberichterstattung und weniger aktuelle Nachrichten liefern.

Seit einem Jahr koordiniert der italienische Journalist Tornielli die vatikanischen Medien. Mit mehr als 500 Mitarbeitern ist das sogenannte Kommunikations-Dikasterium die größte Vatikanbehörde. Dazu gehören 210 Redakteure aus 64 Ländern, die meisten davon bei Radio Vatikan und dem Portal "Vatican News".

Ausbau des Webradios

Tornielli hält das Radio nicht für ein sterbendes Medium. Allerdings erhielten Podcasts künftig größere Bedeutung neben dem Live-Radio, so der Print-Journalist. Daher baue man das Webradio stetig aus. Zudem biete man die eigenen Programme, vor allem die Nachrichtensendungen, an lokale Radiostationen zur Weiterverbreitung an.

Zu den Zielen der Kurienreform von Papst Franziskus gehören neben Effizienzsteigerung und besserer Nutzung von Ressourcen auch Einsparungen. Tornielli betonte jedoch, es habe gemäß dem Wunsch des Papstes keine betriebsbedingten Kündigungen gegeben. Allerdings würden auf Dauer nicht alle durch Pension freiwerdenden Stellen nachbesetzt.

Werbung auf Dauer "unverzichtbar"

Künftig könnte es nach Worten des Direktors auch bestimmte Formen von Werbung geben, vor allem auf den Internetseiten. Dies sei auf Dauer «unverzichtbar», um die Dienste garantieren zu können. Noch sei aber keine Entscheidung gefallen.


Andrea Tornielli / © Cristian Gennari (KNA)
Andrea Tornielli / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA