Francesco Cavina, seit 2012 Bischof von Carpi in der italienischen Region Emilia-Romagna, hat sein Amt vorzeitig aufgegeben. Zum Übergangsleiter des Bistums ernannte Papst Franziskus den Erzbischof von Modena-Nonantola, Erio Castellucci, wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte. Bischöfe sind verpflichtet, dem Kirchenoberhaupt zum Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren ihren Rücktritt anzubieten.
Auf der Internetseite des Bistums schreibt Cavina, seine sieben Jahre als Bischof seien geprägt worden von "anhaltenden Versuchen der Delegitimierung sowie in jüngster Zeit auch Telefonüberwachung infolge angeblicher Verbrechen". Er habe jedoch Recht und Gesetz stets respektiert und werde dies weiter tun.
Medial an den Pranger gestellt
Der Name des Geistlichen war im Zusammenhang mit Berichten über Seilschaften zwischen Politikern und Geschäftsleuten aufgetaucht. Was Cavina selbst anging, wurde sein Fall zu den Akten gelegt. Dennoch sei er weiter medial an den Pranger gestellt worden: "Es ist sogar so weit gekommen, dass Inhalte von Telefonaten veröffentlicht wurden, die im Zusammenhang mit meinem Priester- und Bischofsamt stehen", heißt es in dem Statement. Aus Liebe zur Kirche habe er nach langem Gebet daher entschieden, sein Amt abzugeben, so Cavina.