115 Kardinäle aus 48 Ländern zogen 2013 ins Konklave ein - exakt so viele wie bei der letzten Wahl 2005. Auch damals waren von den 117 Wahlberechtigten zwei ordnungsgemäß entschuldigt. Als Papst gewählt ist, wer zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint.
Größte Gruppe bilden Italiener
Waren 2005 Europäer und Nicht-Europäer mit 58 zu 57 zahlenmäßig fast gleichauf, so lag das Gewicht des Alten Kontinents 2013 mit 60 gegenüber 55 etwas stärker. Besonders deutlich war der Unterschied bei den Italienern: Zur Wahl von Benedikt XVI. stellten sie 20 Wahlmänner, 2013 waren es 28. Sie hatten damit zwar keine Sperrminorität, bildeten aber doch die größte nationale Gruppe.
Durchschnittsalter ist 71
Nach den Europäern formierten die Lateinamerikaner die zweitgrößte Gruppe (19), gefolgt von den Nordamerikanern (14). Aus Afrika kamen 11, aus Asien 10 und aus Ozeanien ein Wahlberechtigter. Das Durchschnittsalter der Wähler betrug 71 Jahre. (KNA)
22.03.2019
Der heutige Papst Franziskus hat offenbar beim Konklave vor sechs Jahren auf Anhieb mehr Stimmen erhalten als zunächst angenommen. Das enthüllt der irische Vatikan-Experte Gerard O'Connell in seinem neuen Buch.
Laut O'Connells Recherchen erhielt der damalige Kardinal Jorge Mario Bergoglio bereits im ersten Wahlgang 26 gültige Stimmen. Das schreibt der Vatikan-Experte in seinem neuen Buch "The Election of Pope Francis" (Die Wahl von Papst Franziskus). Dies berichtete am Freitag die vom Jesuitenorden herausgegebene Zeitschrift "America" vorab.
Bergoglio schon im ersten Wahlgang deutlich vorne
Der damals von italienischen Medien haushoch favorisierte Mailänder Kardinal Angelo Scola lag demnach mit 30 Stimmen zwar vorne, konnte aber nicht so viele Stimmen auf sich vereinen, dass er uneinholbar gewesen wäre. An dritter Stelle lag zunächst der kanadische Kurienkardinal Marc Ouellet mit 22 Stimmen, gefolgt vom Bostoner Kardinal Sean O'Malley mit 10. Schon im zweiten Wahlgang habe Bergoglio deutlich vor Scola gelegen. Bergoglios Wahl erfolgte im fünften gültigen Wahlgang, der am frühen Abend des 13. März stattfand.
O'Connell hat für seine Recherchen mit zahlreichen wahlberechtigten sowie älteren Kardinälen und mit einigen am Vatikan akkreditierten Botschaftern gesprochen. Die 115 Konklaveteilnehmer selbst sind durch einen Eid zur Verschwiegenheit über die Abstimmungsergebnisse verpflichtet.
Kurze und überzeugende Rede sehr wirksam
In seinem Buch nennt der langjährige Vatikan-Korrespondent ein Bündel von Faktoren, die dazu führten, dass Bergoglio am 12. März 2013 trotz seines damaligen Alters von 76 Jahren auf Anhieb viele Stimmen auf sich vereinen konnte. So seien die Italiener als größte Wählergruppe in mehrere Lager zerstritten gewesen. Bergoglio habe Unterstützung aus Lateinamerika, Asien und der englischsprachigen Welt erhalten.
Zu dieser Koalition hätten der damalige britische Vatikan-Botschafter Nigel Baker und der englische Kardinal Cormac Murphy-O'Connor mit der Organisation diskreter Kardinals-Treffen in Rom beigetragen. Außerdem habe der damalige vatikanische Finanzaufseher, Kardinal Attilio Nicora, bei einem Treffen im Vatikan Bergoglio-Befürworter aus Italien und reformwillige Kardinäle der vatikanischen Kurie zusammengebracht. Sehr wirksam sei zudem eine kurze und überzeugende Rede gewesen, die Bergoglio am vorletzten Tag des "Vorkonklaves" vor allen Kardinälen hielt.
115 Kardinäle aus 48 Ländern zogen 2013 ins Konklave ein - exakt so viele wie bei der letzten Wahl 2005. Auch damals waren von den 117 Wahlberechtigten zwei ordnungsgemäß entschuldigt. Als Papst gewählt ist, wer zwei Drittel der Stimmen auf sich vereint.
Größte Gruppe bilden Italiener
Waren 2005 Europäer und Nicht-Europäer mit 58 zu 57 zahlenmäßig fast gleichauf, so lag das Gewicht des Alten Kontinents 2013 mit 60 gegenüber 55 etwas stärker. Besonders deutlich war der Unterschied bei den Italienern: Zur Wahl von Benedikt XVI. stellten sie 20 Wahlmänner, 2013 waren es 28. Sie hatten damit zwar keine Sperrminorität, bildeten aber doch die größte nationale Gruppe.
Durchschnittsalter ist 71
Nach den Europäern formierten die Lateinamerikaner die zweitgrößte Gruppe (19), gefolgt von den Nordamerikanern (14). Aus Afrika kamen 11, aus Asien 10 und aus Ozeanien ein Wahlberechtigter. Das Durchschnittsalter der Wähler betrug 71 Jahre. (KNA)