Papst empfängt erneut US-Bischöfe

Zweites Gespräch in Krisenzeiten

Papst Franziskus hat erneut eine Delegation von US-Bischöfen im Vatikan empfangen. Details zu dem Treffen wurden nicht genannt; Thema dürfte aber der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche der USA gewesen sein.

Papst Franziskus / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus / © Gregorio Borgia ( dpa )

Nach vatikanischen Angaben nahmen Kardinal Daniel DiNardo von Galveston-Houston, Vorsitzender der US-Bischofskonferenz, sein Stellvertreter Erzbischof Jose Horacio Gomez von Los Angeles, der Generalsekretär der US-Bischofskonferenz Brian Bransfield und sein Stellvertreter Jeffrey Burrill an der Begegnung teil.

Der Vatikan hatte am Wochenende auf Vertuschungs-Vorwürfe des Ex-Diplomaten Carlo Maria Vigano gegen Papst Franziskus und den Vatikan reagiert. Am Samstagnachmittag veröffentlichte das vatikanische Presseamt eine Erklärung, in der der Vatikan mögliche Fehler im Fall des früheren Washingtoner Erzbischofs Theodore McCarrick einräumte und eine neue Untersuchung der Vorwürfe ankündigt.

Offener Brief an Erzbischof Vigano

Am Sonntagvormittag versandte es einen dreiseitigen Offenen Brief des Leiters der Bischofskongregation, Kardinal Marc Ouellet, an Erzbischof Vigano. Dieser hatte Papst und Kurie der Vertuschung im Fall McCarricks bezichtigt und Franziskus zum Rücktritt aufgefordert. In seinem Brief vom Sonntag schließt Ouellet Fehleinschätzungen der Kurie in Sachen McCarrick nicht aus. Gleichzeitig weist er nahezu alle Vorwürfe Viganos zurück und kritisiert umgekehrt das Verhalten des früheren Nuntius in Washington.

In einer am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung begrüßte der US-Bischofskonferenzvorsitzende DiNardo die Ankündigung des Vatikan, weitere Schritte zu unternehmen, um Missbrauch in der katholischen Kirche zu bekämpfen. Die US-Bischöfe hatten sich bereits Mitte September im Vatikan mit dem Papst getroffen, um über das Thema Missbrauch zu beraten.


Quelle:
KNA