Die umstrittene McDonald's-Filiale öffnet am Vatikan

Keinen Segen für den Burger?

Protest kamen aus den höchsten kirchlichen Kreisen. Geholfen hat es nicht. Laut Angaben einer Mitarbeiterin soll das US-amerikanische Fast-Food-Restaurant noch am Freitagnachmittag eröffnet werden.

Werbung für ein Mc Donalds Restaurant in der Nähe des Vatikan / © Stefanie Stahlhofen (KNA)
Werbung für ein Mc Donalds Restaurant in der Nähe des Vatikan / © Stefanie Stahlhofen ( KNA )

Das Gebäude liegt rund 100 Meter vom Vatikanstaat entfernt. In dem Haus, in dessen Erdgeschoss nun die Filiale liegt, wohnen auch mehrere Kardinäle. Einer von ihnen soll laut italienischen Medienberichten einen Beschwerdebrief an Papst Franziskus geschrieben haben. Zudem hatte ein Kurienkardinal öffentlich die Vermietung an die Fast-Food-Kette kritisiert.

Man biete Pilgern und Touristen so Speisen an, die nach Ansicht von "nicht wenigen Medizinern und Ernährungswissenschaftern keine Garantien für die Gesundheit der Konsumenten" böten und "qualitativ meilenweit von der traditionellen römischen Küche entfernt" seien, so der pensionierte Kurienkardinal und Bioethiker Elio Sgreccia (88), im Interview der Zeitung "La Repubblica".

Amerikanisierung am Petersplatz

Der Leiter der vatikanischen Immobilienverwaltung, Kardinal Domenico Calcagno, verteidigte die Vermietung an McDonald's. Er könne darin nichts Negatives sehen. Alles sei nach Recht und Gesetz verlaufen. Über Beschwerden an den Papst wisse er nichts. Laut "La Repubblica" soll der Vatikan für das 538 Quadratmeter große Ladenlokal monatlich 30.000 Euro Miete erhalten. McDonald's äußerte sich nicht dazu.

Auf der Via della Conciliazione, die direkt zum Petersplatz führt, hatte unlängst eine weitere US-Kette einen Laden eröffnet. In den Räumen einer früheren Bücherei des Salesianerordens verkauft "Hard Rock Cafe" Merchandising-Produkte. Souvenirs mit der Aufschrift Vatikan sind dort aber nicht erhältlich; die Kette hat nur Mitbringsel des Hard Rock Cafe Rom im Sortiment.


Quelle:
KNA