Reaktion auf FIFA-Skandal

Vatikan stoppt Fußball-Spendenaktion

Der Vatikan zieht Konsequenzen aus dem Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband FIFA. Er hat Spendenvereinbarung mit dem südamerikanischen Fußballverband CONMEBOL für die Copa America in Chile gestoppt.

Die FIFA unter Druck / © Steffen Schmidt (dpa)
Die FIFA unter Druck / © Steffen Schmidt ( dpa )

Eigentlich war geplant, dass das Päpstliche Bildungsprogramm für jedes Tor und jeden gehaltenen Elfmeter beim Copa America 2015 vom südamerikanische Fußball-Verband 10.000 US-Dollar (Tageskurs: 9.300 Euro) erhält. Für den 2:0-Auftaktsieg Chiles gegen Ecuador am Donnerstag (Ortszeit) wären also 20.000 US-Dollar fällig gewesen. Die Fußball-Südamerikameisterschaft 2015 in Chile läuft bis zum 5. Juli.

Laut einer Pressemitteilung der Initiative will das von Papst Franziskus ins Leben gerufene Programm "Scholas Occurrentes" erst wieder Spenden annehmen, wenn die Ermittlungen zur Aufklärung des Skandals abgeschlossen seien. Zuvor hatte in Paraguay, dem Hauptsitz von CONMEBOL, der Senat für eine Aufhebung der Immunität des Verbandes gestimmt. Ein Gesetz schützte die Organisation in dem südamerikanischen Land bislang unter anderem vor Razzien durch Ermittlungsbehörden.

CONMEBOL im Visier der Staatsanwaltschaft

Neben CONMEBOL war an der Vereinbarung der argentinische Fußballverband und der Sender Tele Red Imagen SA beteiligt, der die TV-Übertragungsrechte für das Turnier hält. Im Rahmen der Ermittlungen der US-Justiz wurden jüngst am Rande des FIFA-Kongresses zahlreiche CONMEBOL-Funktionäre wegen Korruptionsverdachtes verhaftet.

Die an der päpstlichen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Organisation "Scholas Occurentes" kümmert sich weltweit um Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche. Sie wurde in Argentinien auf Betreiben des heutigen Papstes und damaligen Erzbischofs von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, gegründet.


Quelle:
KNA