Verdi droht Liebenau mit Arbeitskämpfen

"Bis hin zu Arbeitsniederlegungen"

Statt Caritas-Richtlinien zu übernehmen, wollte die Stiftung Liebenau einen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft Verdi aushandeln - und rudert jetzt zurück. Verdi will das nicht auf sich sitzen lassen.

Gewerkschaft Verdi / © nitpicker (shutterstock)

Nach dem Abbruch der Tarifgespräche durch die Stiftung Liebenau hat die Gewerkschaft Verdi "gezielte Aktionen bis hin zu Arbeitsniederlegungen" angekündigt. Verdi erklärte am Dienstag in Stuttgart, kaum seien die Verhandlungen auf der Zielgerade, steige der Arbeitgeber aus, "um weiterhin einseitig die Arbeitsbedingungen bestimmen zu können". Verdi wolle nicht zulassen, "dass alles, was über Monate mühsam an Lösungsansätzen aufgebaut wurde, in zähen Verhandlungen und Spitzengesprächen, über Nacht vom Tisch sein soll".

Gegen Empfehlung des Bistums

Die Stiftung hatte am Montag erklärt, Verdi habe "immer wieder zusätzliche Forderungen erhoben". Die Liebenau will sich demnach künftig an den Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas orientieren. Es geht um rund 800 Beschäftigte der Tochtergesellschaft LiLA.

Die hatte entgegen Empfehlungen aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart entschieden, die Gehälter nicht an die Tarifstrukturen anzupassen, wie sie in den "Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes" (AVR) geregelt sind. Stattdessen forderte die katholische Stiftung Verdi zum Abschluss eines Tarifvertrages auf.

Verdi betonte, die Festlegung der Löhne in der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas sei schon einmal gescheitert. Verdi wolle nicht zulassen, dass die Corona-Pandemie benutzt werde, um die Gegenwehr der Beschäftigten als nicht berechtigt darzustellen.


Quelle:
KNA