Erzbischof Heße zeigt Verständnis für Vatertagstouren

"Alkohol darf dazugehören"

Der Hamburger Erzbischof Heße findet es okay, wenn Männer zu Himmelfahrt mit Bollerwagen und Alkohol durch die Lande ziehen. "Warum sollen nicht Menschen in die Natur hinausgehen und dort fröhlich feiern?", sagte er einer Zeitung.

Eine Gruppe junger Männer mit einem mit Bier gefüllten Bollerwagen / © Peter Steffen (dpa)
Eine Gruppe junger Männer mit einem mit Bier gefüllten Bollerwagen / © Peter Steffen ( dpa )

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zeigt Erzbischof Stefan Heße Verständnis für Vatertagstouren. Es sei in Ordnung, wenn viele Männer am Feiertag Christi Himmelfahrt - der landläufig auch als Vatertag bekannt ist - mit Bollerwagen und Alkohol durch die Lande ziehen: "Auch Alkohol darf dazu gehören, jedenfalls so viel, dass man nicht zum Verkehrsrisiko oder zu einer Gefahr für andere wird", sagt er.

Für den Erzbischof selbst, der auch für Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zuständig ist, steht aber am Feiertag der Festgottesdienst im Mariendom in Hamburg im Mittelpunkt.

Heße befürwortet "synodalen Weg"

Der Erzbischof äußerte sich zudem zur Aktion Maria 2.0. Er nehme den Protest, bei dem deutschlandweit Katholikinnen für mehr Mitbestimmung demonstrieren, sehr ernst, sagte Heße. Er plädierte für den von der Bischofskonferenz eingeschlagenen "synodalen" Weg, auf dem über alle Themen gesprochen werden müsse: "Die Rolle der Frauen in der Kirche gehört klar dazu."

Zu klären sei aber, welche Verbindlichkeit mögliche Ergebnisse haben könnten: "Was liegt im Rahmen der Möglichkeiten der deutschen Kirche? Was kann sie diskutieren und dann als Empfehlung nach Rom weitergeben?" Die Diskussionen sollten noch in diesem Jahr beginnen, kündigte Heße an.

Feiertag Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen. Biblische Grundlage ist unter anderem die Apostelgeschichte. Danach wurde Jesus vor den Augen seiner Jünger in den Himmel aufgehoben. Das Fest fällt stets auf einen Donnerstag und ist ein gesetzlicher Feiertag. Dieser wird in den Kirchen traditionell mit Gottesdiensten in Pfarrgärten, im Wald und auf Bergen gefeiert.