Deutscher Spendenrat stellt Zahlen für 2018 vor

Rückgang bei konfessionellen Organisationen

Wie sieht es mit der Spendenbereitschaft in Deutschland aus? Der Deutsche Spendenrat hat nun die Zahlen bis September diesen Jahres vorgestellt. Ein Aspekt: Das Spendenaufkommen für konfessionelle Organisationen hat prozentual abgenommen.

Spenden / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Spenden / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Weniger Menschen spenden mehr: Die Deutschen haben von Januar bis September bereits 3,3 Milliarden Euro gespendet. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Deutsche Spendenrat am Dienstag in Berlin mitteilte. Die Daten basieren auf einer Analyse des Marktforschungsinstituts GfK. Allerdings sank die Zahl der Spender von 17 Millionen im vergangenen Jahr auf 16,5 Millionen. Das sind 24,5 Prozent der Bevölkerung ab 10 Jahre.

Im Schnitt 35 Euro pro Spende

Das hohe Spendenvolumen komme deshalb zusammen, weil viele Menschen mehrfach spendeten, hieß es. Rund ein Drittel der Mehrfachspender machen demnach knapp zwei Drittel des Gesamtvolumens aus. Auch die Spendenhäufigkeit sank von 5,8 auf 5,6 Spenden pro Person. Im Schnitt geben die Deutschen 35 Euro pro Spende, wie es hieß.

Der größte Anteil ging mit 75 Prozent an humanitäre Projekte, wie der Spendenrat mitteilte. Allerdings sank der Anteil der Not- und Katastrophenhilfe von 14,5 auf 8,9 Prozent. Das liegt laut Spendenrat daran, dass es in diesem Jahr kaum "medienwirksame Katastrophen" gegeben habe. Höhere Spenden gab es demnach anlässlich von Naturereignissen wie der Dürre in Afrika, dem Taifun auf den Philippinen oder der Flut in Indien. Größere Unterstützung fanden aber Kultur, Umwelt-, Natur-, und Tierschutz sowie der Sport.

Spendenrückgang bei konfessionellen Organisationen

Weniger gespendet wurde laut Spendenrat für konfessionelle Organisationen. Statt im Vorjahr 14,4 Prozent gingen lediglich 11,9 des Spendenaufkommens an katholische Organisationen. Bei den evangelischen Einrichtungen ging der Anteil von 13,9 auf 11,3 Prozent zurück. Mehr Zuspruch erfuhren kleinere nicht konfessionelle Organisationen.

Problematisch sieht der Spendenrat die demografische Entwicklung: Den größten Anteil am Spendenvolumen haben demnach mit 35 Prozent ältere Menschen über 70. Bei jungen Menschen im Alter bis 29 Jahre komme mit 5,4 Prozent dagegen vergleichsweise wenig Geld zusammen.

Die Trends für das laufende Jahr im Auftrag des Spendenrats ist ein Teilergebnis der repräsentativen Studie GfK CharityScope. Diese beruht auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer Stichprobe von 10.000 Teilnehmern. Nicht enthalten sind Erbschaften und Unternehmensspenden, Spenden an politische Parteien oder Organisationen und Großspenden über 2.500 Euro.


Quelle:
KNA