Die Liebeskampagne der Stuttgarter Flughafen-Seelsorge

"Ein Zuspruch, der dem Menschen guttut"

"Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben" – der Satz steht ab sofort auf den Monitoren der Terminals im Stuttgarter Flughafen. Was die Kampagne erreichen will, erklärt der Mitinitiator der Aktion, Michael Jahnke von der Deutschen Bibelgesllschaft.

"Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben" – Ein Bibelvers für den Stuttgarter Flughafen / © Frank Rumpenhorst (dpa)
"Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben" – Ein Bibelvers für den Stuttgarter Flughafen / © Frank Rumpenhorst ( dpa )

DOMRADIO.DE: Am Stuttgarter Flughafen steht ab jetzt auf Monitoren und Werbetafeln ein Bibelvers: „Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben.“ Dahinter steckt eine Aktion der Deutschen Bibelgesellschaftvereins. Herr Jahnke, wieso haben Sie sich ausgerechnet für diesen Satz entschieden?

Michael Jahnke (Deutsche Bibelgesllschaft): Wir haben in der Gruppe natürlich lange überlegt, was für eine Aussage heutzutage für Menschen so positiv besetzt ist, dass sie Aufmerksamkeit und Neugier erregt. Da dachten wir, dass das Thema Liebe ein derartig universelles Thema ist, in dem so viele andere Themen eine Rolle spielen – wie die zwischenmenschliche Liebe, die Liebe zwischen Menschen und ihren Tieren, die Liebe zwischen Gott und den Menschen und den Menschen und Gott.

DOMRADIO.DE: Ab jetzt können die Reisenden den Vers dort lesen. Und dann?

Jahnke: Die meisten wissen ja zunächst einmal nicht, dass es ein Bibelvers ist. Stellen Sie sich vor: Man kommt hier in die Flughafenhalle. Dann sieht man große Banner mit einem wunderschönen Motiv – Sonnenuntergang an einem Meeresstrand, eine Wolke aus Luftballons, die wie ein Herz geformt ist – und darunter steht der Spruch: „Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben.“

Der Absender wird zunächst nicht genannt, er bleibt im Geheimen. Damit ist es eine universelle Zusage. Und dann läuft man durch den Flughafen und über die Monitore flimmert ein Spot, in dem die Botschaft noch einmal herausgestellt wird. Und wenn man dann durch die Security durch ist, findet man in den Magazinständern am Flughafen eine Zeitschrift, die trägt genau das gleiche Motiv und hat auch den gleichen Schriftzug. Darin gibt es bunt zusammengestellt Artikel, Beiträge und Kommentare rund um das Thema Liebe – auch aus der biblischen Perspektive heraus.  

DOMRADIO.DE: Gibt es denn schon Reaktionen auf die Aktion?

Jahnke: Ja, und zwar im Rahmen der Festveranstaltung zum 20-jährigen Jubiläum der Flughafen-Seelsorge, das wir gerade feiern. Neben mir saß ein Vertreter der Flughafenfeuerwehr, der griff nach einem unserer Magazine, blätterte darin und just in dem Moment fingen auf den Bildschirmen die Clips an. Mit dem Mann bin ich ins Gespräch gekommen. Er zeigte sich hoch interessiert und war ganz überrascht, dass dieser Zuspruch „Ich habe nie aufgehört, Dich zu lieben“ aus der Bibel stammt.

Danach habe ich eine Runde im Flughafen gemacht, um mal zu gucken, ob das Magazin überhaupt mitgenommen wird; es liegt ja seit heute Morgen in den Ständern aus. Da habe ich gesehen, die Bestände waren schon arg reduziert.

DOMRADIO.DE: Die Kampagne findet auch statt angesichts des 20-jährigen Bestehens der Flughafen-Seelsorge. Ist die Aktion auch als eine Form von Seelsorge gedacht?

Jahnke: Es ist ein Zuspruch, der dem Menschen guttut. Die Aufgaben jeder Flughafen-Seelsorge erstrecken sich eben auch über die Betriebs- und die Notfallseelsorge dahin hinaus, den Menschen einfach mal positiv zuzusprechen. Die Flughafen-Seelsorge hier hatte an einer solch positiv besetzten Kampagne Interesse und hat das gerne aufgenommen.

DOMRADIO.DE: Wie nachhaltig kann so eine Kampagne denn sein?

Jahnke: Wir hoffen, dass Menschen das Magazin mitnehmen. Das liegt natürlich nicht in unserer Hand. Die Magazine liegen zunächst einmal in den Ständern aus. Wir hoffen, aber auch, dass dieser einfache Zuspruch: „Ich hab nie aufgehört, Dich zu lieben“, den Menschen begleitet. Manche Sätze vergisst man sein Leben lang nicht. Die prägen und wir hoffen, dass dieser Satz zu solch prägenden Aussagen gehört, damit die Menschen davon begleitet werden.

Das Interview führte Heike Sicconi.


Quelle:
DR