Gerhard Richter ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf. Er war von 1971 bis 1993 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Werke sind auf dem Kunstmarkt die teuersten eines lebenden Künstlers. Für die Südquerhausfassade des Kölner Doms entwarf er 2006 ein 113 m² großes Fenster bestehend aus 11.500 Quadraten aus mundgeblasenem Echt-Antik-Glas in 72 unterschiedlichen Farben. Die Idee geht zurück auf sein Werk 4096 Farben von 1974. Die Anordnung der einzelnen Farbflächen wurde mittels eines Zufallsgenerators erstellt, dessen Ergebnisse Richter jedoch teilweise bearbeitete. Die Dynamik der Farbfelder verändert sich durch den im Tageslauf gebrochenen Einfallswinkel des Sonnenlichtes. Der Entwurf ist ein Geschenk Richters an den Kölner Dom, die Herstellungskosten betrugen etwa 400.000 Euro. Das Fenster wurde 2007 eingeweiht. Der Künstler Gerhard Richter wehrte sich gegen die Kritik des Kölner Erzbischofs Kardinal Meisner an dem von ihm gestalteten Domfenster. Meisner hatte das abstrakte Glasfenster als eher in eine Moschee oder in ein Gebetshaus passend kritisiert. Der Kardinal hätte sich lieber ein Motiv gewünscht, auf dem die christlichen Märtyrer des 20. Jahrhunderts ins Bild gesetzt werden. Richter betonte, dass er zum Islam überhaupt keine Beziehung habe und niemals für eine Moschee gearbeitet hätte. Er fühle sich als Spross des Christentums, der "ohne den Glauben an eine höhere Macht oder etwas Unbegreifliches" nicht leben könne. (DR)
24.05.2018
Eines seiner Werke ziert den Kölner Dom: das Richter-Fenster. Nun engagiert sich der Künstler Gerhard Richter dafür, dass obdachlose Menschen in NRW die Chance bekommen, in eine Wohnung zu ziehen. Er stiftet dafür auch viele seiner Bilder.
Der Maler und Bildhauer Gerhard Richter unterstützt ein Wohnungsprojekt für Obdachlose mit Modellprojekt mit zahlreichen seiner Kunstwerke. 20 Prozent des Verkaufserlöses von 18 seiner Werke soll für das Projekt "Housing First" und damit für den Ankauf von Wohnungen für Obdachlose in ganz NRW genutzt werden, erklärte der nordrhein-westfälische Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf.
Der Minister stellte gemeinsam mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband NRW und der Obdachloseninitiative Asphalt aus Düsseldorf das Modellprojekt "Housing first" vor, das künftig landesweit angeboten werden soll.
100 Wohneinheiten bezuschussen
Der Anteil der Erlöse aus den Richter-Bildern für das Projekt werde voraussichtlich rund eine Million Euro betragen, hieß es. Das nordrhein-westfälische Sozialministerium fördert das Projekt mit insgesamt 424.000 Euro. Er hoffe darauf, das mit dem Fonds bis zu 100 Wohneinheiten bezuschusst werden können, erklärte Laumann. Neben dem zunächst auf drei Jahre angelegten Modellprojekt stellt das Land NRW in der laufenden Legislaturperiode eine Milliarde Euro für die Förderung mietpreisgebundenen Wohnraums zur Verfügung.
Aus dem Fonds sollen dann Träger der Freien Wohlfahrtspflege in ganz NRW geeignete Wohnungen ankaufen, um sie an zuvor Wohnungslose zu vermieten. Der Paritätische Wohlfahrtsverband NRW tritt nach den Worten seines Geschäftsführers Christian Woltering als Mittler zwischen interessierten Trägern der Wohlfahrtspflege und Banken auf.
Ziel des Projektes, das in der NRW-Landeshauptstadt bereits seit einigen Jahren erfolgreich laufe, sei es, dauerhaft Wohnungslose in ein normales Mietverhältnis zu vermitteln, erläuterte die Sozialarbeiterin Julia von Lindern von "Asphalt". Der Verein hat gemeinsam mit dem Straßenmagazin "fiftyfifty" in Düsseldorf in den vergangenen Jahren durch Spendengelder bereits 48 Wohneinheiten gekauft, in denen mit eigenen Mietverträgen 53 zuvor dauerhaft wohnungslose Menschen leben.
Normales Mieter-Umfeld schaffen
Nach den Worten von Sozialminister Laumann kommen von den landesweit offiziell gemeldeten etwa 25.000 Obdachlosen rund 2.000 Menschen als potenzielle Mieter für das Modellprojekt infrage.
Alleine in der Landeshauptstadt Düsseldorf leben nach seinen Angaben etwa 150 Menschen dauerhaft auf der Straße. "Viele dieser Menschen haben auch die Kraft verloren, sich um sich selbst zu kümmern", sagte der Minister.
Die Projektverantwortlichen streben über die Stadt verteilte kleine Wohnungen an, um keine Ghettoisierung der Klientel zu fördern.
Vielmehr sollten die Menschen in einem "normalen Mitmieter-Umfeld" wohnen können. Nach dem Bezug der Wohnung werden die Betroffenen zudem in dem Modellprojekt soweit betreut, dass sie ihre individuellen gesundheitlichen, psychologischen oder finanziellen Probleme angehen und lösen können, wie Laumann erläuterte.
Gerhard Richter ist ein deutscher Maler, Bildhauer und Fotograf. Er war von 1971 bis 1993 Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Werke sind auf dem Kunstmarkt die teuersten eines lebenden Künstlers. Für die Südquerhausfassade des Kölner Doms entwarf er 2006 ein 113 m² großes Fenster bestehend aus 11.500 Quadraten aus mundgeblasenem Echt-Antik-Glas in 72 unterschiedlichen Farben. Die Idee geht zurück auf sein Werk 4096 Farben von 1974. Die Anordnung der einzelnen Farbflächen wurde mittels eines Zufallsgenerators erstellt, dessen Ergebnisse Richter jedoch teilweise bearbeitete. Die Dynamik der Farbfelder verändert sich durch den im Tageslauf gebrochenen Einfallswinkel des Sonnenlichtes. Der Entwurf ist ein Geschenk Richters an den Kölner Dom, die Herstellungskosten betrugen etwa 400.000 Euro. Das Fenster wurde 2007 eingeweiht. Der Künstler Gerhard Richter wehrte sich gegen die Kritik des Kölner Erzbischofs Kardinal Meisner an dem von ihm gestalteten Domfenster. Meisner hatte das abstrakte Glasfenster als eher in eine Moschee oder in ein Gebetshaus passend kritisiert. Der Kardinal hätte sich lieber ein Motiv gewünscht, auf dem die christlichen Märtyrer des 20. Jahrhunderts ins Bild gesetzt werden. Richter betonte, dass er zum Islam überhaupt keine Beziehung habe und niemals für eine Moschee gearbeitet hätte. Er fühle sich als Spross des Christentums, der "ohne den Glauben an eine höhere Macht oder etwas Unbegreifliches" nicht leben könne. (DR)