Hamburger Erzbischof verteidigt geplante Schulschließungen

"Ich kann gut verstehen, dass das große Emotionen hervorruft"

Seit Wochen wird die drohende Schließung kirchlicher Schulen in Hamburg heftig diskutiert. Erzbischof Stefan Heße hat den Plan nun verteidigt und zeigt Verständnis für die Elternschaft.

Erzbistum Hamburg schließt katholische Schulen / © Emily Wabitsch (dpa)
Erzbistum Hamburg schließt katholische Schulen / © Emily Wabitsch ( dpa )

"Auch für Christen gilt das Einmaleins. Jesus gebraucht das Bild des Hausvaters, der mit seinen Mitteln klug wirtschaften muss", sagte er am Samstag im Interview der "Bild"-Zeitung. "Alle Schüler können ihre Abschlüsse an ihren Schulen machen. Wir wollen das so verträglich wie möglich gestalten."

"Wir stehen am Anfang einer großen Sanierung"

Heße zeigte Verständnis für heftige Kritik aus der Elternschaft. "Es geht um Kinder, Schulen, Zukunft. Ich kann gut verstehen, dass das große Emotionen hervorruft." Heßes Verwaltungschef, Generalvikar Ansgar Thim, schloss in der Zeitung weitere Schließungen, etwa von Kitas oder Krankenhäusern, nicht aus.

"Wir stehen am Anfang einer großen Sanierung des ganzen Erzbistums. Wir haben uns mit den Schulen als erstes beschäftigt, weil wir sahen, dass sonst alle 21 Schulen in Gefahr gekommen wären", begründete er das Vorgehen der Erzdiözese. Es werde in Zukunft zu weiteren Schließungen kommen. "Wie viele, das müssen wir in diesem Jahr ermitteln."

 

 

Schulbehörde sei rechtzeitig informiert worden

Das Erzbistum hatte vergangene Woche bekanntgegeben, bis zu 8 seiner 21 katholischen Schulen in der Hansestadt zu schließen. Thim begründete den Schritt dabei mit den Schulden der Diözese, die sich auf 79 Millionen Euro beliefen. Der Generalvikar sagte, die Schulbehörde sei rechtzeitig in Kenntnis gesetzt worden.


Erzbischof Stefan Heße / © Julia Steinbrecht (KNA)
Erzbischof Stefan Heße / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA
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