Die auffallend bunte Lokomotive mit Motiven rund um "Stille Nacht" werde als Botschafter auf den Bahnstrecken Europas unterwegs sein, erklärte die Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) am Samstag. Darüber hinaus gebe es das Schienenfahrzeug auch als Modell für Sammler.
Sogar der Papst ist eingeladen
Weihnachten 2018 ist es genau 200 Jahre her, dass zum ersten Mal «Stille Nacht» gesungen wurde. Aus diesem Anlass haben das Salzburger Land und die Stille-Nacht-Gesellschaft ein ganzes Stille-Nacht-Jahr 2018 eingeläutet und dazu sogar den Papst eingeladen. Seit 2011 ist das berühmteste Weihnachtslied der Welt nationales immaterielles Unesco-Kulturerbe.
Entstanden ist das Lied aus einer Notlage heraus am Heiligabend 1818 in Oberndorf an der Salzach. Hungrige Kirchenmäuse hatten an der altersschwachen Kirchenorgel den Blasebalg kaputtgenagt. Aushilfspfarrer Joseph Mohr erinnerte sich an ein Gedicht, das er zwei Jahre zuvor geschrieben hatte, und bat den Dorflehrer und Organisten Franz Xaver Gruber, schnell eine Melodie dazu zu schreiben.
Waffenstillstand mit "Stille Nacht"-Gesang
Den weltweiten Siegeszug von "Stille Nacht" brachte vor allem ein Orgelbauer auf den Weg, der bei der Reparatur der Oberndorfer Orgel einen Zettel mit Text und Noten fand. Zur Wirkungsgeschichte gehören neben der neuen Lokomotive nicht nur unzählige mehr oder weniger besinnliche Coverversionen und ein "Christmas Wonderland" mit Stille-Nacht-Kapelle in den USA, sondern auch Begebenheiten aus dem Ersten Weltkrieg: Von mehreren Fronten ist überliefert, dass verfeindete Truppen zur Weihnachtszeit kurzfristig die Waffen schweigen ließen, um zwischen den Schützengräben gemeinsam "Stille Nacht" anzustimmen.