Sicherheitsbeauftragter zur Woche der Wiederbelebung

Erste Hilfe in der Kirche

Was tun, wenn ein Notfall in der Kirche eintritt? Im Kölner Dom gibt es einen Defribilator, in vielen kleineren Kirchengemeinden nicht. Franz-Josef Lüke, leitender Sicherheitsbeauftragter im Generalvikariat Köln, spricht mit domradio.de, wie es um Erste Hilfe im Erzbistum bestellt ist.  

Reanimationsübung beim Erste Hilfe-Kurs / ©  Arno Burgi (dpa)
Reanimationsübung beim Erste Hilfe-Kurs / © Arno Burgi ( dpa )

domradio.de: Wie ist denn das Erzbistum Köln aufgestellt, was Erste Hilfe angeht?

Franz-Josef Lüke (leitender Sicherheitsbeauftragter im Generalvikariat des Erzbistums Köln): Das Erzbistum ist im Bereich Erste Hilfe sehr gut aufgestellt. Im Erzbistum Köln gibt es eine eigene Fachhabteilung – das betriebliche Gesundheitsmanagement und zu dieser Fachabteilung gehört auch der Zweig Arbeitsschutz. 

domradio.de: Bedeutet das, dass Erste Hilfe-Kurse an der Tagesordnung sind?

Lüke: Wir sind vom Gesetzgeber verpflichtet, eine gewisse Anzahl an Ersthelfern zu haben. Dazu brauchen wir fünf Prozent der Mitarbeiter, die ausgebildet sind. Wir haben aktuell sogar zehn Prozent, das sind insgesamt 86 Ersthelfer. 

domradio.de: Wie sieht das mit Defibrilatoren aus? Sind diese vorhanden?

Lüke: Ja, wir haben insgesamt sechs Defibrilatoren im Generalvikariat und den angeschlossenen Einrichtungen wie dem Museum Kolumba, dem Diözesanmuseum, dem Erzbischöflichen Haus, dem Priesterseminar und weiterhin in allen Bildungshäusern, wo es insgesamt zehn Geräte gibt.

domradio.de: Der Dom hat einen Defribilator. Wie sieht es in den kleineren Kirchen in Köln aus? 

Lüke: Jede Kirche ist ein eigener Rechtsträger und die Rechtsträger sind selbst verantwortlich für ihre Erste Hilfe-Maßnahmen. Es gibt auch in den Gemeinden das Bestreben, Defribilatoren anzuschaffen, weil man erkannt hat, dass die Gefahr eines Herzstillstands besteht. Man bedenke, was im Dom passiert ist, wo ein Mann einen Herzstillstand hatte und durch den Defibrilator gerettet wurde. 

domradio.de: Wenn jemand für seine Kirchengemeinde eine Erste Hilfe-Ausrüstung oder Maßnahme einführen möchte, kann er im Generalvikariat anrufen und sich an Sie wenden?

Lüke: Selbstverständlich, wir stehen jederzeit mit Rat und Hilfe bereit. Wir empfehlen Schulungen und auch einen bestimmen Defibrilator. Wir möchten gerne einheitliche Geräte zur Verfügung stellen, damit auch in der Schulung und im Betrieb gewährleistet ist, dass die Leute ein Modell benutzen, mit dem sie geschult wurden. 

Das Gespräch führte Silvia Ochlast.


Quelle:
DR